Carsten Hackenbroich: „Ein Traum wird wahr“
Für einen VW-Bus war das alte Feuerwehrhaus an der Merkenicher Straße gebaut worden, dass am 16. Oktober 1960 eingeweiht worden war. Feuerwehrchef Neuhoff machte klar, dass man das alte Haus lieber unter einem Tarnnetz versteckt hätte und dies keine Werbung für den Dienst in der freiwilligen Feuerwehr ist und war. Der Aufenthaltsraum etwa war in einem Container untergebracht, für die gesamte Löschgruppe gab es nur eine einzige Toilette. Das hat die Löschgruppe Merkenich nicht verdient, beim Großbrand bei INEOS war man im Einsatz, bei den großen Stürmen wie Kyrill und zuletzt zeigte man beim Dachgeschoßbrand in der Jungbluthstrasse [report-k.de berichtete >>>] hervorragenden Einsatz. Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes lobte in ihrer Ansprache zur Grundsteinlegung ausdrücklich den Einsatz: „Die Einsatzkräfte der Löschgruppe Merkenich waren sogar noch vor den Kollegen der Berufsfeuerwehr am Einsatzort.“

Das neue Haus liegt optimal
Das neue Haus ensteht an neuer Stelle, der Causemannstraße 66. Verkehrstechnisch ist das neue Haus ideal gelegen, die Baukosten werden bei rund 1,25 Millionen Euro liegen. Das neue Haus, das in der gleichen Bauweise wie das Gerätehaus der Löschgruppe Widdersdorf entstehen wird, hat eine Fahrzeughalle für zwei Einsatzfahrzeuge mit Nebenräumen für Geräte, einen Umkleide- und Sanitärbereich, einen Schulungsraum und ein Büro für den Löschgruppenführer. So wird der Sanitärbereich auch für Männer und Frauen getrennt angelegt. D.h. jetzt können auch Frauen bei der Löschgruppe Merkenich mitmachen. Die hat zur Zeit 15 Mitglieder und Löschgruppenführer Conrad Hackenbroich wünscht sich eine Sollstärke von 20-25 Mitgliedern. Wenn das neue Haus steht, will er unbedingt eine Jugendfeuerwehr gründen. Die freiwillige Feuerwehr freut sich übrigens über jeden der mitmachen will. Und entgegen eines landläufigen Vorurteils muss man nicht unbedingt ein Handwerk gelernt haben, auch etwa Bürokaufleute sind willkommen.

Das neue Haus wird 2.007 Kubikmeter umbauten Raum umfassen und insgesamt eine Nutzfläche von 382 Quadratmetern haben. Errichtet wird das Gebäude in Massivbauweise und teilweise in Ziegelsichtbauweise. Errichtet wird das Gebäude unter der Regie der Gebäudewirtschaft der Stadt Köln.

Freiwillige Feuerwehren sind wichtig
Die Feuerwehr Köln hat zur Zeit insgesamt 3256 Mitglieder im operativ taktischen Bereich. Davon entfallen 1117 auf die Berufsfeuerwehr, 694 Angehörige der freiwilligen Feuerwehr, 336 Jugendfeuerwehrmitglieder, 861 Einsatzkräfte in den Werkfeuerwehren, 74 in Militärfeuerwehren und 174 Betriebsfeuerwehrleute. Die freiwillige Feuerwehr hat 26 Löschgruppen die sich flächendeckend über das gesamte Stadtgebiet verteilen. Vor allem in abgelegenen Stadtteilen sind gerade die freiwilligen Feuerwehren oft die ersten Einsatzkräfte vor Ort und Feuerwehrchef Neuhoff bezeichnet sie als wichtigen Bestandteil des Einsatzkonzeptes. Auch Großschadenslagen könnten ohne die Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehren nicht bewältigt werden.

Großer Bahnhof bei der Grundsteinlegung
Die erste Feuerwehr in Merkenich wurde schon 1906 gegründet. Heute fahren die Männer zwischen 50-60 Einsätze im Jahr, üben dreimal im Monat. Zur Grundsteinlegung kamen auch der CDU Landtagsabgeordnete Christian Möbius, Bezirksbürgermeister Jürgen Kircher aus Chorweiler, Engelbert Rummel, der Geschäftsführende Betriebsleiter der Gebäudewirtschaft der Stadt Köln und viele Vertreter aus dem Bezirk waren gekommen. Auch die Merkenicher Bevölkerung nahm rege Anteilnahme an der Grundsteinlegung.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung