Das Pressefoto zeigt die Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) in "Bützenich". | Foto: WDR/Bavaria Fiction GmbH/Martin Valentin Menke

Köln | Braunkohletagebau, Rheinisches Revier, Klimaproteste, Verdrängung und Zerstörung von Menschen und Kulturlandschaft. Alles Themen, die aktuell gesellschaftlich debattiert werden. Der „Tatort“ aus Köln des „Westdeutschen Rundfunks“ („WDR“) spielt und nutzt die Szenerie rund um Köln und den Tagebau. Das ist nicht der erste Kölner „Tatort“, der das Rheinische Revier mit in den Blick nimmt.

Kölner „Tatort“ schon einmal im Braunkohlerevier im Einsatz

Am 13. Februar 2005 strahlte die „ARD“ zum ersten Mal einen Kölner „Tatort“ aus, der im rheinischen Revier spielt. Es war der „Tatort“ mit dem Titel „Schürfwunden“. Es war der 30. Fall der fiktiven Ermittler Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär). Der spielte in „Neu-Schaffrath“, einem Dorf, das aufgrund des Braunkohletagebaus umgesiedelt worden war. Die Menschen, die noch nicht umgesiedelt waren sind sperrige und unzugängliche Typen. Gedreht wurde damals in Othenrath in der Nähe von Jüchen. Otzenrath wurde für den Tagebau Garzweiler abgebaggert. 2005 schauten bei der Erstausstrahlung 9,43 Millionen Zuschauer die 589. Folge der Serie „Tatort“. Aber die Kritiken waren damals nicht überschwänglich, so schrieb der „Spiegel“: „Leider verstehen es Regisseur Niki Stein und sein Co-Autor Frank Posiadly nicht, mit dem depressiven Flair eines solchen Schauplatzes zu beeindrucken. Unentwegt düsen Polizeiautos mit Blaulicht durch die Szene, und die Kamera kann gar nicht genug von Leichen, abgesägten Daumen und tierischem Fleisch kriegen. Aufgeregtheit fressen Seele auf.“ Das Besondere ist in diesem Tatort, dass Freddy Schenk für die meisten seiner Fahrten einen Ford Fiesta nutzte. Das Erfolgsauto der Kölner Ford-Werke.

Statt „Neu-Schaffrath“ jetzt „Bützenich“

Der „Tatort“ mit dem Titel „Abbruchkante“ spielt in „Bützenich“, wiederum ein fiktiver Ort und Namen. Das alte Dorf soll doch nicht abgebaggert werden, wie zuvor angekündigt. Das erinnert stark an die Debatten der vergangenen Monate rund um den Ort Lützerath. Das fiktionale „Bützenich“ bleibt und die Menschen wünschen sich ihre Dorfgemeinschaft zurück. Die Uhr kann aber nicht einfach zurückgestellt werden und so überwiegen in der Dorfgemeinschaft mittlerweile Wut, Enttäuschung und Trauer.

Dr. Christian Franzen, der Arzt des Dorfes wird erschossen in seinem Haus aufgefunden. Schnell stellt sich heraus, er war nicht der beliebteste Mann im Dorf und nicht nur eine, einer oder wenige in der Dorfgemeinschaft könnten ein Motiv haben, den Allgemeinmediziner umzubringen. Wie ist es um die Alibis der Menschen in „Bützenich“ bestellt? Was ist das Dorfgeheimnis. Ballauf und Schenk ermitteln. Für alle die immer beklagen, dass der „Tatort“ zu wenig realistisch sei. Richtig dargestellt ist, dass Kölner Mordkommissionen auf dem platten Land in der Region Köln ermitteln. Das ist auch im richtigen Leben so.

Der „Tatort“ mit dem Titel „Abbruchkante“ wird am 26. März 2023 um 20.15 Uhr in der „ARD“ ausgestrahlt.

„Tatort“ Köln – „Abbruchkante“
Regie:
Torsten C. Fischer
Kamera: Theo Bierkens
Drehbuch: Eva Zahn, Volker A. Zahn
Produktion: Bavaria Fiction/Jan Kruse
Redaktion: Götz Bolten, „WDR“

ag