Köln | Der Verein „Tatort – Straßen der Welt“ der Kölner „Tatort“-Kommissare Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär versorgt bedürftige I-Dötzchen, deren Eltern sich keinen Ranzen leisten können, mit einem hochwertigen Schuleinstiegs-Set. Dazu gehören Ranzen, Mäppchen und Turnbeutel. Dafür ruft der Verein zu Spenden auf.

Auch in diesem Jahr will der Verein im Rahmen des Projekts „“Wir starten gleich“ in Köln, Bonn und Dortmund wieder wertige Ausstattungen für den Schulstart verteilen.  Damit wolle man den Kindern wenigstens materiell einen gleichwertigen Start in die Schule ermöglichen, so  Klaus J. Behrendt. Vorbild für das Projekt ist der Osnabrücker Verein „wir starten gleich“. Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes hat 2012 die Schirmherrschaft über das Projekt in Köln übernommen. Über einen festen Pool aus Kitas erfahren die Organisatoren, wie viele Ranzen in Gruppen mit Kindern, die zum Herbst eingeschult werden, benötigt werden. Denn die Erzieherinnen und Erzieher kennen laut Ulrike Thönniges aus der Kölner Geschäftsstelle des Vereins die Not in den Familien am besten.

Spende findet anonym statt

Die Spende der Ranzen findet absolut anonym statt. Der Verein arbeitet in der jeweiligen Stadt mit sozialen Trägern zusammen, über die die Ranzen in die jeweilige Familie gelangen. Dabei erfährt der Verein weder die Namen der Familien oder gar der Kinder. Und auch die Kinder sollen nicht wissen, dass es sich um eine Spende handelt. „Sie bleiben in dem Glauben, dass Oma und Opa, Mama und Papa ihnen den Ranzen schenken.“, so Behrend. So wolle man vermeiden, die Kinder zu stigmatisieren. Die Ranzen-Sets werden zudem noch durch Sachspenden mit Schulmaterial gefüllt.

Bisher 20.000 Euro an Spenden gesammelt

Im vergangenen Jahr habe man rund 500 Ranzen-Sets in Köln, Bonn und Dortmund verteilen können, so Thönniges. Bisher habe der Verein für Köln und Bonn rund 20.000 Euro an Spenden für das kommende Schuljahr eingesammelt. Darin enthalten auch ein Scheck der Sparkasse Köln/Bonn über 5.000 Euro. Der Tatort-Verein nimmt beim Kauf der Ranzen Rabatte und Sonderkonditionen in Anspruch. So reduzieren sich die Kosten eines kompletten wertigen Schulstarter-Sets von rund 200 Euro auf derzeit unter 80 Euro. Dabei arbeitet der Verein mit Partnern aus dem Handel vor Ort zusammen. In Köln ist dies die Firma Lederwaren Voegels, die sich gleichzeitig durch Spenden an der Aktion beteiligt.

Hoher Bedarf

Man wolle den Betrag pro Ranzen noch weiter senken, damit künftig noch mehr Kinder von der Spendenaktion profitierten, so Thönniges. Denn der Bedarf an diesem Angebot übersteige derzeit noch die Anzahl der zu verteilenden Ranzen. Für die kommende Einschulung im August rufen der Verein und die Schauspieler daher weiter zu Spenden auf.

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Der Tatort-Verein wurde 1998 nach den Dreharbeiten zum WDR-Krimi „Manila“ von den Tatort-Schauspielern „Tatort“-Kommissare Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär zusammen dem Film-Team gegründet. Seitdem setzt er sich für Kinderrechte ein, vor allem in den Philippinen. Mit Unterstützung aus Köln befreien die philippinischen Partner zahlreiche minderjährige Mädchen aus Bordellen und Jungen aus dortigen Gefängnissen. Der Tatort-Verein finanziert mehrere Kinderschutzzentren. Ein Gesundheits projekt in einem Slum an einer Müllhalde kommt den Allerärmsten zu Gute, ebenso ein AIDS-Waisen-Projekt in Swaziland im südlichen Afrika.

Seit 2007 führt der Verein Bildungsprojekte an Schulen in Deutschland durch. Mit dem Schulranzen-Projekt wurde der Tatort-Verein ab 2012 auch in Deutschland karitativ tätig.

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Autor: Daniel Deininger
Foto: Vlnr.: Christoph Siemons (Geschäftsführer Sparkasse Köln/Bonn), Klaus J. Behrendt, Elfi Scho-Antwerpes und Dietmar Bär bei der Vorstellung des Projekts „Wir starten gleich“.