Köln | Black Friday for Black Future. Die einen konsumieren und die anderen demonstrieren. Tausende sind auf den Kölner Straßen für den Klimaschutz unterwegs – Schüler und Erwachsene.

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Fotostrecke: Die Proteste zum Climate Action Day in Köln am 29. November in 46 Bildern >
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Ein Kölner demonstriert für den Kohleausstieg.

Erneut zog es in der ganzen Welt Klimaaktivisten auf die Straßen. Japan und Australien waren die ersten Länder, die zum Protest gegen den internationalen Klimawandel aufriefen. Und so versammelten sich auch in Köln wieder zahlreiche Teilnehmer vier Tage vor der UN-Klimakonferenz in Madrid.

Um 11 Uhr startete die Veranstaltung am Friesenplatz und es wurden 20.000 Menschen erwartet. Mit mehreren Ansprachen einiger „Fridays for Future“ Mitglieder führten sie die Kritik gegen die Regierung fort. Denn das Klimapaket stieß seit der Veröffentlichung auf große Kritik seitens der Demonstranten.

Stimmen am Rand der Kundgebung

Isa, 20, Studentin

Was hat dich bewegt heute hier auf die Demonstration zu kommen?
Änderungen sollen bewirkt werden.

Erste Demo?
Ich bin schon bei der vorletzten Demo gewesen.

Was ist dein Ziel?
Der Kohleausstieg.

 Meinst du der Kohleaustritt ist wirklich umsetzbar und welche Alternativen gibt es?
Ja finde ich und z.B. die Windkraft wäre vorteilhafter, aber ohne 1000 Meter Abstandregelung.

Wann hast du dein Plakat gemacht?
Ich habe das bei der Veranstaltung „Greenpeace make something“ angefangen und es zu Hause fertig gemacht.

Was machst du selbst für den Klimaschutz?
Ich vermeide Plastik und lebe vegan.

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Rolly Brings zur Demonstration

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Cristina, 29, Erzieherin (Zebra-Kita in Niehl mit Kindergartenkindern bei der Demo)

Was hat dich bewegt heute hier auf die Demonstration zu kommen?
Ich wollte den Streik mitmachen, die Zukunft beschäftigt mich, die Plastikflut ist zu groß und der Mensch kann sich alles nehmen, aber die Folgen müssen doch beachtet werden.

Wie haben Sie die Kinder mit diesem Thema in Kontakt gebracht?
Die Kinder beschäftigen sich vor allem durch die Tiere mit dem Klimaschutz.

Was sagen die Eltern der Kinder dazu?
Sie finden das toll, dass wir hier mitmachen und wir waren schon am 20. September bei der weltweiten Klimademo dabei. Dafür konnten sich Kindern melden und zusammen haben wir in der Kita die Plakate gebastelt.

Wie setzt sich die Zebra-Kita für den Klimaschutz ein?
Wir trennen sowieso Müll, haben schon selbst Seifen hergestellt und besuchen Unverpacktläden.

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Interview mit einem der Organisatoren Jan Tecklenburg

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Mutter mit Tochter (wollten anonym bleiben)

Was sagt die Schule dazu, dass du heute nicht da bist?
Ich bekomme Fehlstunden, wenn ich nicht zur Schule gehe. Meine Schule unterstützt das nicht. Deswegen haben wir uns heute krank gemeldet.

Was sind die Alternativen zum Kohleausstieg?
Es gibt viele unterschiedliche wie z.B. Solar- oder Photovoltaikanlagen. Es muss vor allem in Köln mehr gemacht werden.

Was macht ihr für den Klimaschutz?
Wir sind eine fünfköpfige Familie und fahren sehr viel Fahrrad. Außerdem versuchen wir unseren CO2-Ausstoß sehr gering zu halten.

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 Martina, 54, Johannes, 58

Was hat euch bewegt heute hier auf die Demonstration zu kommen?
Es gibt nichts wichtigeres als die Erde.

Erste Demo?
Wir waren auf mehreren Demos, aber noch nicht auf einer von „Fridays for Future“ und deshalb haben wir uns heute beide frei genommen.

Was wäre gut für den Klimaschutz?
ÖPNV, die Landwirtschaft soll mehr beachtet werden und am besten wäre keine Nutztierhaltung.

Was macht ihr für den Klimaschutz?
Wir fahren viel Fahrrad und machen die 5/2 Diät. (Anmerkung der Redaktion: Nur an 2 von 5 Tagen das Auto nutzen) Also wenn es gar nicht geht dann fahren wir max. 2 mal die Woche mit dem Auto. Wir essen kein Fleisch und kaufen Bioware. Weniger ist mehr.

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Laura, 19, Lou, 19, Annika, 19, Studentinnen

Was hat Euch bewegt heute hier auf die Demonstration zu kommen?
Die Klimapolitik ist eine Katastrophe und gemeinsam haben wir einen Einfluss. (Laura)

Was macht ihr für den Klimaschutz?
Wir leben zusammen in einer WG und haben grünen Strom, essen alle vegan, achten darauf wenig Müll zu machen und besitzen kein Auto.

Lou studiert Erneuerbare Energien und meint es gibt viele Alternativen zur Kohle.

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Die Demonstration verlief absolut friedlich, teilte die Kölner Polizei am Nachmittag mit. Eine Gruppe aus der Demonstration protestierte vor dem Institut der Deutschen Wirtschaft am Rheinufer. Auch dort kam es zu keinen Zwischenfällen. Die Demonstration fand gegen 16:15 Uhr auf dem Hohenzollernring ihren Abschluss.

Mehr Stimmen, Fotos und eine Videoreportage folgen.

Autor: Sophia Daniel, Lisa Stephan, Tessa Cremer, Annika Seidel, Patrik Kubik, Joshua Wolfsteiner, ag
Foto: Tausende Demonstranten vor der Bühne auf dem Hohen-Zollern-Ring.