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Köln | aktualisiert | Die Zahl ist beeindruckend: 2.000 Touchpanels statt Kreidetafeln für die 260 Kölner Schulen, von der Grundschule bis zum Berufskolleg. Darum geht es am Donnerstag in der Kölner Ratssitzung, allerdings im nichtöffentlichen Teil. Denn die, also die Hardware und Software sollen, mitsamt dem Support ausgeschrieben werden, sofern die Ratspolitiker ihr Go geben. Dann können Lehrer ihre Tafelinhalte bequem per E-Mail an ihre Schüler senden, Videos oder Folien interaktiv in den Unterricht einbauen oder sich sogar Texte, Themen, Unterrichtsbeteiligungen auf die Tafel schicken lassen. Die Stadt führte heute im „Tekla“, dem technischen Klassenzimmer, die Möglichkeiten vor. Ulrike Heuer, Leiterin des Amtes für Schulentwicklung, erklärt im Interview mit report-K die Vorzüge der neuen digitalen Möglichkeiten.

Thorsten Tjarks, Schulleiter der Katholischen Grundschule Am Altenberger Kreuz, ist begeistert von den neuen Möglichkeiten des digitalen Unterrichts, die in seiner Schule auch seit sechs Monaten im Einsatz sind. Schülern kann er Tafelinhalte per E-Mail nach Hause schicken, mit den Farben wichtiges hervorheben und sogar Zahlen exakt in Kästchen schreiben. Dabei legt Tjarks Wert darauf, dass die Tafel immer schon und auch immer nur ein Lehrangebot in der Schule sei, neben vielen anderen, die der reflektierte Lehrer einsetze. Nur die neuen Tafeln bieten bessere Möglichkeiten. Etwa wenn eine Overheadfolie eingebettet ist und mit wenigen digitalen Handstrichen Verbindungen geschaffen werden können. Die Schüler haben diese Arbeitsblätter auch weiterhin vor sich. Auch interaktive Spiele erleichtern das Erlernen von Mathe & Co.oder Englisch. So werden bei den Schülerinnen und Schülern alle Sinne, etwa durch Hören angesprochen, neben einer visuellen Optimierung, anstatt alter Kreidetafel.

Schulcloud und elektronische Tafeln

Aktuell sind bei der Stadt Köln zwischen 200—300 elektronische Tafeln im Einsatz, oft in Fach- oder speziellen Räumen. Gerade diese Situation wolle man mit der Beschaffung der neuen Touchpanels verbessern, so Ulrike Heuer, die das Amt für Schulentwicklung bei der Stadt Köln, leitet. Der Lehrer muss dieses Angebot immer zur Verfügung haben und nicht extra einen Raum dafür anmieten und kann dieses Mittel nur ab und an anwenden. Es muss zum festen und verlässlichen Bestandteil des Unterrichts werden. Welche Möglichkeiten in den System stecken, zeigte Udo Heinrichs, Lehrer am Erich-Gutenberg-Berufskolleg auf. So kann er Aufgaben an seine Schüler verteilen und diese erledigen die Anforderungen dank Schul-W-Lan und Schulcloud elektronisch auf ihrem Pad, Tablet oder mit dem Laptop. Die Ergebnisse der Schüler werden dann via Schulcloud auf das Touchpanel des Lehrers übertragen. Er kann fast in Echtzeit damit arbeiten und mit der Klasse interagieren. Heuer ist aber auch wichtig keine Schule zurückzulassen, sondern dafür zu sorgen, dass alle Kölner Schulen gleichwertig ausgestattet sind, dies gelte auch für die digitale Ausstattung der Schülerinnen und Schüler.

AfD-Fraktion nennt Details schriftlich aus nichtöffentlicher Sitzung nach „Rundschau“-Veröffentlichung

Am kommenden Donnerstag wird der Kölner Rat in nichtöffentlicher Sitzung darüber entscheiden, ob die Touchpanels angeschafft werden oder nicht. Dann erfolgt eine Ausschreibung für die Beschaffung der digitalen Tafeln und dem dazugehörigen Support. Die AfD-Fraktion im Kölner Rat hat heute per schriftlicher Pressemitteilung die Kosten der Ausschreibung für die 2.000 Tafeln veröffentlicht, die zuvor bereits von der Kölnischen Rundschau publiziert wurden, obwohl diese, um den freien Wettbewerb nicht zu verzerren, in nichtöffentlicher Sitzung zunächst vor Anbietern geheim gehalten und erst nach Vergabe öffentlich gemacht werden sollten, um den Wettbewerb nicht zu verzerren und somit die Kosten für die Stadt Köln in die Höhe zu treiben. Denn wenn alle Anbieter die Zahlen mit denen die Stadt Köln kalkuliert kennen, könnte dies zu einer Preissteigerung führen. Die hätte dann die AfD-Fraktion die von einer Fehlinvestition für die Touchpanels spricht, zu verantworten.

Autor: Andi Goral