Kiew | aktualisiert | Die ukrainische Armee hat bei ihrer Offensive in der ostukrainischen Stadt Slawjansk offenbar den Bahnhof der Stadt übernommen. Nach neuesten Meldungen soll es Tote und Verletzte in der Ostukraine gegeben haben.

Mindestens 38 Tote bei Feuer in Odessa

21:30 Uhr >Bei einem Feuer im Gewerkschaftsgebäude der südukrainischen Stadt Odessa sind am Freitag mindestens 38 Menschen ums Leben gekommen. Zahlreiche Personen seien verletzt worden, berichtet die ukrainische Nachrichtenagentur UNIAN. Mehrere Menschen seien bei dem Versuch, aus den Fenstern zu springen, um dem Feuer zu entkommen, gestorben. In Odessa war es am Freitag zu Zusammenstößen zwischen Anhängern Russland und der Ukraine gekommen. Dabei gab es mehrere Tote und zahlreiche Verletzte. Unterdessen versucht die ukrainische Armee, die Situation im Osten des Landes unter Kontrolle zu bringen. Bei einer Offensive auf die Stadt Slawjansk waren am Nachmittag mindestens zwei ukrainische Soldaten und mehrere Separatisten getötet worden.

Ukraine: Tote und Verletzte bei Armeeoffensive in Slawjansk

20:45 Uhr > Bei einer Offensive der ukrainischen Armee hat es am Freitag mehrere Tote und Verletzte gegeben. Der ukrainische Übergangspräsident Alexander Turtschinow bestätigte den Tod von zwei ukrainischen Soldaten, auch auf der Seite der pro-russischen Aktivisten habe es Tote gegeben. Die Armee habe die Stadt mittlerweile vollständig eingekreist. Dennoch ginge die Operation nicht so schnell voran wie geplant, da sich die Separatisten in bewohnten Gebieten verschanzten. Auch im Süden des Landes kam es unterdessen zu Zusammenstößen zwischen Anhängern Russland und der Ukraine. Dabei wurde offenbar mindestens ein Mensch getötet. Etwa 20 Menschen seien verletzt worden, berichtet die „Kyiv Post“ auf ihrer Internetseite.

Merkel und Obama demonstrieren Einigkeit

Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Barack Obama haben angesichts der Situation in der Ukraine Einigkeit demonstriert. Die anhaltende Krise habe noch einmal die Bedeutung der transatlantischen Partnerschaft gezeigt, so Merkel nach einem Treffen mit dem US-Präsidenten am Freitag. Man werde weiterhin gemeinsam an einer Lösung arbeiten. Obama betonte, dass es weitere Konsequenzen geben werde, sollte es keinen Kurswechsel in der russischen Politik geben. Das könnte auch weitere Sanktionen bedeuten. Ein weiteres Thema des Gesprächs war die Zusammenarbeit der Geheimdienste.

Diese sei unverzichtbar im Kampf gegen den Terrorismus, so Merkel. Dennoch müsse es ein Gleichgewicht geben zwischen dem Schutz der Bürger und dem Schutz ihrer Freiheits- und Persönlichkeitsrechte. Hier vertrete man unterschiedliche Meinungen, die USA seien jedoch zu Gesprächen bereit. Im Anschluss an das Treffen mit Obama wird Merkel eine Rede vor der US-Handelskammer halten. Dabei dürfte es vor allem um das Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den USA gehen.

Separatisten-Chef will deutsche Geiseln weiterhin nicht freilassen

Der selbst ernannte Bürgermeister von Slawjansk, Wjtascheslaw Ponomarew, hat eine Freilassung der deutschen Geiseln weiterhin abgelehnt. „Eine Freilassung wäre jetzt in diesem Moment zu gefährlich, sie könnten zum Beispiel vom rechten Sektor erschossen werden, die Situation ist gefährlich“, sagte Ponomarew der „Bild“ (Onlineausgabe). „Wir müssen sie davor beschützen.“ Ponomarew sagte weiter, dass auch auf Seiten der pro-russischen Kräfte am Freitag Menschen zu Tode gekommen seien. „Wir haben vier Kämpfer verloren, drei wurden verletzt, zwei Zivilisten wurden getötet“, sagte er „Bild“- Auf die Frage, ob er mit militärischer Unterstützung von Russlands Präsident Wladimir Putin rechnet, sagte Ponomarew: „Wir werden sehen, aber ich denke, dass die Hilfe kommen wird.“

Ukraine startet Offensive

11:29 Uhr > „Ukrainische Soldaten haben die Kontrolle über den Bahnhof übernommen, sie sind in unsere Stadt vorgedrungen“, sagte der selbsternannte Bürgermeister von Slawjansk, Wjatscheslaw Ponomarew, der „Bild-Zeitung“ (Online-Ausgabe). Zuvor hatte der ukrainische Interims-Innenminister Arsen Awakow bestätigt, dass die Regierungstruppen mit ihrem Angriff auf Separatisten in den Städten Slawjansk und Kramatorsk begonnen haben.

Einheiten von Armee, Nationalgarde und Innenministerium hätten mehrere Kontrollpunkte der Separatisten unter ihre Kontrolle gebracht, hieß es in einer Mitteilung von Awakow auf Facebook.

Autor: dts