Im Januar 2008 wurde in Köln die Umweltzone eingeführt. Nun veröffentlichte das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz erste Messdaten. Die zeigen: "Die Einführung der Umweltzone ist eine geeignete Maßnahme zur Senkung der Luftverschmutzung", heißt es im Bericht. Allerdings hat sich die Luftwualität in der Stadt nur leicht verbessert. Die Verbesserung würde allerdings nicht aureichen, um die Grenzwerte für Stickstoffdioxid und Feinstaub zu erreichen. Gemessen wurde insegsamt an sechs Standorten in der Kölner Innenstadt – unter anderem an der Turiner Straße, am Hohenstaufenring und am Neumarkt.

ADAC will Umweltzonen abschaffen
Dagegen kommt eine aktuelle Studie des ADAC zu eine anderem Ergebnis. Die Einführung von Umweltzonen in deutschen Städten hat laut der Studie zu keiner nennenswerten Verbesserung der Luftqualität geführt. Dabei wurden die Schadstoffbelastungen vor und nach der Einführung der Fahrverbotszonen untersucht. Um den Einfluss der Witterung auf die Messergebnisse auszuschließen, wurde die Untersuchung in benachbarten Städten durchgeführt. Darunter war jeweils eine Stadt, die im Frühjahr 2008 eine Umweltzone eingeführt hat, während die andere keine Fahrverbote festlegte. Die Untersuchungsergebnisse würden bestätigen, dass Umweltzonen zur Bekämpfung der Feinstaub- und Stickstoffdioxidbelastung wirkungslos seien. Daher rät der ADAc davon ab, für Fahrzeuge mit roter und gelber Plakette ein Fahrbervot in der Umweltzone zu verhängen. Wenn selbst die Aussperrung von Fahrzeugen mit hohem Schadstoffausstoß, die deswegen keine Plakette erhalten, keine nennenswerte Wirkung zeigten, würde auch die Ausweitung der Fahrverbote keine zufriedenstellende Minderung der Emissionen herbeiführen. Der ADAC fordert die Abschaffung der Umweltzonen.

Grüne: „Ein bisschen Umweltzone reicht nicht!“
Für Die Grünen ist die leichte Verbesserung der Luftqualität zu wenig Fortschritt. Sabine Müller, umweltpolitische Sprecherin der Grünen im Rat, plädiert daher für weitergehende Maßnahmen. Insbesondere da die Einführung der Umweltzone nicht ausreicht, die ab 2010 gültigen Schadstoff-Gernzwerte einzuhalten. Am Neumarkt und am Hohenzollernring hat die NO2-Belastung im Jahresmittel sogar zugenommen. „Die Umweltzone allein, selbst in der geplanten Verschärfung, wird nicht zu einer nachweisbaren und signifikanten Schadstoff-Entlastung der Luft führen. Wenn die Luftqualität in Köln wie in anderen NRW-Städten signifikant und nachhaltig verbessert werden soll, müssen weitergehende Maßnahmen beschlossen werden, wie z. B. flächendeckende Temporeduzierungen, Beschränkungen für 2-Takter und verschärfte Ausnahmeregeln. Auch die Binnenschifffahrt auf dem Rhein muss dann in die Pflicht genommen werden. Dazu muss allerdings auch das Umweltministerium seine lasche Haltung und Zögerlichkeit, wenn es um die Gesundheit der Menschen geht, aufgeben“, kritisiert Sabine Müller die Äußerung von Minister Uhlenberg, erst mal wieder weitere Auswertungen abwarten zu wollen.

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Foto: Harry Hautumm/www.pixelio.de]