250.000 Menschen in Deutschland leiden an Parkinson`scher Krankheit
Damit wird der international ausgewiesene Schwerpunkt zur Parkinson’schen Erkrankung konsequent weiter ausgebaut. „Morbus Parkinson und andere Neurologische Bewegungsstörungen sind eine der größten Herausforderungen der nächsten 20 Jahre für die Neurologie. 250 000 Betroffene leiden an der Parkinson’schen Erkrankung in Deutschland vor allem Menschen im höheren Lebensalter sind betroffen. „Aufgrund der demographischen Entwicklung ist von einer dramatischen Zunahme der Betroffenen in den nächsten Jahrzehnten auszugehen“ erläutert Prof. Dr. med. Lars Timmermann. Bislang gibt es noch keine Heilung, erste Studien ergaben aber, dass neue Medikamente eine krankheitsverzögernde Wirkung haben können. Krankheitssymptome sind eine Verlangsamung der Bewegungen, eine zunehmende Steifheit und das typische Zittern der Parkinson-Patienten. Ursächlich für die Krankheitsentwicklung ist eine Verlust von Nervenzellen, die den Botenstoff Dopamin produzieren: Die Krankheit nimmt dann von Jahr zu Jahr mit zunehmendem Zelluntergang ihren Lauf. Medikamente können viele Krankheitssymptome lindern, die Möglichkeiten sind inzwischen vielfach, bleiben aber limitiert.

Hirnschrittmacher als neue Therapie
Eine neue Therapieform, bislang vor allem für Patienten bei denen die medikamentöse Therapie nicht mehr ausreichend wirkt, ist der „Hirnschrittmacher“: Elektroden, die krankhafte Hirnaktivität unterdrücken und damit die Symptome effektiv lindern können. Darin liegt auch das Forschungsgebiet des neuen Kölner „Parkinson-Professors“: Timmermann beschäftigte sich in den vergangenen Jahren intensiv mit der Pathophysiologie, den Krankheitszusammenhängen, bei M. Parkinson und der Wirkung der Tiefen Hirnstimulation. So konnte er gemeinsam mit Kollegen 2003 die Entstehung des Zitterns (Tremor) bei Parkinson mit Hilfe von modernen bildgebenen Verfahren beschreiben. Neben den grundlagenwissenschaftlichen Bereichen arbeitet seine Arbeitsgruppe an nationalen und internationalen Studien zur Wirkung der Tiefen Hirnstimulation bei unterschiedlichen Bewegungsstörungen mit.

Professor mit Auszeichnung
Lars Timmermann studierte und promovierte in Kiel mit Auslandsaufenthalten in England und USA. Seine Facharztausbildung absolvierte er an der Uniklinik Düsseldorf, wo er sich für das Fach Neurologie habilitierte. Ende vergangenen Jahres bekam er für seine Arbeiten von Frau Köhler, der Gattin des Bundespräsidenten, den renommierten „Klüh-Forschungspreis für Seltene Erkrankungen“ überreicht. Er ist Oberarzt an der Klinik für Neurologie der Uniklinik Köln und folgte heute dem Ruf auf die neu eingerichtet Universitätsprofessur durch den Rektor der Kölner Universität, Herrn Prof. Dr. Axel Freimuth. „Ich freue mich sehr, an so einer renommierten Universitätsklinik in einem starken Team in Klinik und Forschung auf dem Gebiet des M. Parkinson weiter arbeiten zu können. Wir müssen den Betroffenen und Ihren Angehörigen neue und bessere Perspektiven und Hoffnung erarbeiten",  so Prof. Timmermann nach seiner Berufung.

[nh; Quelle: Uniklinik Köln]