Köln | Vier Lehrkonzepte wurden mit dem „Lehrpreis der Fachhochschule Köln 2013“ für herausragendes Engagement und innovative Lehrmethoden ausgezeichnet. Die Programme sollen die Übergänge von der Schule in die Hochschule bzw. nach dem Studienabschluss in den Beruf erleichtern. Sie stellen sich der Unterschiedlichkeit der Studierenden und der Lehre in großen Gruppen. Die Preise wurden im Rahmen des Tags für die exzellente Lehre durch Sylvia Heuchemer, Vizepräsidentin für Lehre und Studium vergeben. Das Preisgeld von insgesamt 10.000 Euro soll den vier prämierten Konzepten zu gleichen Teilen zukommen und zweckgebunden für die qualitative Weiterentwicklung der Lehre eingesetzt werden.

Die Preisträger im Lehrpreis der Fachhochschule Köln 2013:

Konstruktionsseminar „StartIng“
Im Praxisprojekt zu Semesterbeginn entwickeln die Erstsemester des Bachelorstudiengangs Fahrzeugtechnik in Teams Modellautos nach vorgegebenen Kriterien, es folgt ein Wettbewerb. Den Studierenden wird die Bedeutung von Grundlagenfächern wie Mathematik, Werkstoffkunde und Physik praktisch verdeutlicht. Vermittelt werden zudem erste Kenntnisse in Präsentations- und Dokumentationstechniken sowie Arbeitsmethodik. Positiv bewerten die Studierenden auch die soziale Komponente: über das Projekt lerne man sich besser untereinander kennen.
Konzept: Klaus Becker, Axel Faßbender,Michael Winkler; Institut für Fahrzeugtechnik

Inverted-Classroom-Konzept Werkstofftechnik „Ran ans Werk“
Rund 350 Studierende belegen in den Bachelorstudiengängen der Fakultät für Anlagen, Energie- und Maschinensysteme das Modul Werkstoffkunde. Statt über eine Vorlesung eignen sie sich den Stoff eigenverantwortlich an, betreut durch Fachtutoren und ein Onlineforum. 60 Prozent ihrer Note erwerben die Studierenden so während des Semesters. Und: Die Durchfallquote in der Abschlussklausur ist von 50 auf zehn Prozent gesunken.
Konzept: Martin Bonnet; Institut für Werkstoffanwendung

Ad-hoc-Konferenzen als Lernformat: „WBA1-Camp“
Im Bachelor Medieninformatik steht ein ganzer Tag in der Woche im Zeichen von Web-basierten Anwendungen. Die Studierenden übernehmen die Rolle der Dozenten, eignen sich dazu spezielle Themen an, konzipieren Vorträge, Workshops, Skripte und selbst erarbeitete Klausuraufgaben. Betreut durch die Dozenten unterrichten sie dann ihre Kommilitonen. Weil sich die Studierenden stärker mit den Inhalten des Moduls identifizieren, ist die Abbrecherquote deutlich gesunken.
Konzept: Christian Noss; Institut für Informatik

Praxisprojekt Wasserwirtschaft
Im fünften Semester übernehmen die Studierenden des Bachelors Bauingenieurwesen die Rolle von Projektleitern in einem realen Projekt eines Industriepartners. Als Gesprächspartner auf Augenhöhe sind die Studierenden gefordert, eigenständig und selbstbewusst gegenüber Kunden und Behörden aufzutreten. Neben außerfachlichen Kompetenzen gehört die professionelle Ausarbeitung der branchenüblichen Dokumentationen wie Skizzen, Legenden und Planspiegeln zu den Lernzielen.
Konzept: Christian Jokiel; Institut für Baustoffe, Geotechnik, Verkehr und Wasser

Autor: dd
Foto: Symbolfoto