„Wir haben uns schon länger mit dem Alter beschäftigt“, erklärte heute Gabriele Hammelrath, Leiterin der Volkshochschule Köln. Die VHS biete seit vielen Jahren ein spezielles Bildungsangebot für ältere Menschen an. In einer Kooperation mit der Universität zu Köln und der Seniorenvertretung seien ältere Menschen an der Entwicklung neuer Inhalte und Formen von Bildungsinhalten beteiligt gewesen. In diesem Prozess hätten die Älteren ihr Wissen, ihre Erfahrungen und ihre Ideen eingebracht, um bessere und bedarfsgerecht Angebote zu entwickeln. Das bei der VHS angesiedelte „Kompetenzzentrum LebensARTen 50plus“ sei nun das Ergebnis dieses partizipativen Ansatzes.

„älter & aktiv“ in allen Programmbereichen
Ein „ausgefeiltes Seniorenprogramm“ wie in den letzten Jahren sei ab diesem Semester nicht mehr im Angebot, erklärte Hammelrath, vielmehr habe man nun das gesamte Programmangebot im Semester den älteren Menschen mehr geöffnet. Zwar gebe es noch Programmangebote und Termine, die ausschließlich für ältere Menschen angedacht sind, jedoch wolle man die Senioren ermutigen, sich auch für die restlichen Programme anzumelden. Speziell für ältere Menschen zugeschnittene Termine behandeln in diesem Semester Themen wie „Wir gründen eine WG“ oder „Gewaltfreie Kommunikation für alle ab 50“. Im neuen Programmheft sind diese Angebote und normale aber trotzdem für Senioren geeignete Programme mit dem Symbol „älter und aktiv“ gekennzeichnet. Im letzten Jahr seien 20 Prozent der Teilnehmer an den VHS-Programmen über 50 Jahre gewesen. „Dort können wir noch deutlich zulegen“, so Hammelrath. Neben dem Semesterthema „Weiterbildung hält jung“ bietet die VHS wie auch in den Jahren zuvor viele Kurse zu folgenden Themen an: Politische Bildung, Gesundheitsbildung, Kulturelle Bildung (Film, Foto, Malen und Zeichnen, Musik), Sprachen und Berufliche Bildung.

Mehr Veranstaltungen geplant
Im Gegensatz zum Vorjahr konnte die Volkshochschule ihr Angebot noch einmal ausweiten. Zum ersten Semester seien 3.158 Veranstaltungen geplant, rund hundert mehr als im Vorjahr. Zwei Wochen vor Semesterbeginn hätten sich insgesamt 12.881 Menschen angemeldet, 2011 waren es zu dem Zeitpunkt 9.926. „Wir konnten unsere Durchschnittsteilnehmerzahl pro Kurs um 0,5 erhöhen“, erklärte Hammelrath. Der Teilnehmerdurchschnitt für alle angebotenen Programme betrüge dabei 14 Teilnehmer. Trotz der guten Statistiken bleibt ein Wehrmutstropfen. Durch den Einsturz des Historischen Archivs musste die VHS umziehen, da das Friedrich-Willhelm-Gymnasium die Räumlichkeiten am Neumarkt nutzt. Eine mögliche Rückkehr in naher Zukunft sehe Hammelrath nicht: „Es dauert alles länger, als wir gedacht haben“. Durch den Umzug hätte man jedoch rund eine Millionen Euro an Miete einsparen können. Insgesamt gehe es der Volkshochschule finanziell daher gut. „Wir haben eine Honorarkostendeckung von über 200 Prozent“, freute sich Hammelrath.

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