Köln | [aktualisiert] Der traditionsreiche Motorenbauer Deutz hat einen neuen Hauptaktionär: den schwedischen Lkw-Hersteller Volvo AB. Das skandinavische Unternehmen erhöhte seine bisherige Beteiligung am Kölner Konzern von 6,7 auf 25 Prozent plus eine Aktie, wie Deutz am Donnerstag mitteilte. Volvo verfügt damit künftig über eine Sperrminorität bei der nach eigenen Angaben weltweit ältesten Motorenfabrik.

Deutz führt seine Geschichte bis ins Jahr 1864 zurück, als Nicolaus August Otto in einer stillgelegten Ölmühle in der Kölner Altstadt die „erste Motorenfabrik der Welt“ gründete, die Keimzelle der heutigen Deutz AG. Das Kölner Unternehmen erhofft sich vom Bündnis mit Volvo neue Impulse nicht zuletzt im Asiengeschäft. Außerdem planen die Unternehmen die gemeinsame Entwicklung einer neuen Generation von mittelschweren Motoren für Industrieanwendungen.

Der im MDAX notierte Deutz-Konzern hatte zuletzt wegen sinkender Nachfrage aus Europa und China die Erwartungen für 2012 nach unten geschraubt. Im ersten Halbjahr verkaufte das Unternehmen knapp 94.000 Motoren und damit gut zwölf Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Volvo kaufte das zusätzliche Aktienpaket für rund 130 Millionen Euro vom früheren Deutz-Mehrheitsaktionär Same Deutz-Fahr. Das Geschäft war bereits im Juni angekündigt worden. Der italienische Landmaschinenhersteller hält aber weiter einen Anteil von 8,4 Prozent an Deutz. Die Deutz-Aktie gewann bis zum Nachmittag rund ein Prozent an Wert.

Autor: dapd | Kai Portmann