Köln | Liveticker zum nachlesen |  Die Altstadt leer, wie noch nie an Weiberfastnacht. Selbst um 15 Uhr gab es noch Kneipen in die man mühelos hineinkam. Auf der Lintgasse kamen einem nur sporadisch Jecke entgegen. Die Bäckereien verkauften weniger Berliner und die Büdchenbesitzer blieben auf ihren Paletten mit Dosenbier sitzen. Stadtdirektor Guido Kahlen sprach davon, das die Stimmung auf dem Alter Markt und Heumarkt gleich gut gewesen sei. Gegen 11:11 Uhr als der Stadtdirektor auf der Bühne am Alter Markt gewesen ist, mag dies für die Eröffnung des Straßenkarnevals gegolten haben, aber nicht für den Heumarkt, der mehr durch regnerische Tristesse, denn fröhliches Treiben glänzte.

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Wieverfastelovend 2016 – so leer war die Altstadt heute Nachmittag um 15 Uhr >

Weiberfastnacht 2016 – so jeck feierte das Kölner Rathaus >

Wieverfastelovend 2016 – So feierten die Jecken auf dem Alter Markt >

Die Rote Funken Kette Domkette >

Das Spill um Jan und Griet an der Severinstorburg >

23:40 Uhr > Das Spill um Jan und Griet dargestellt vom Reiterkorps Jan von Werth. Jedes Jahr denkt sich das Korps passend zum Motto eine leicht abgewandelte Geschichte aus. In diesem Jahr kam der Medicus auf den Markt, auf dem Griet ihre Äpfel feilbot und die Wahrsagerin. Die sagte ihr eine Prinz auf dem Pferd voraus und Jan kam doch glatt geritten. Der Wachmann verlor einige Zähne und der Fischhändler drehte Videos. Am Ende tanzten die staatsen Reiter vom Jan von Werth. Mit viel Liebe spielt die 30-köpfige Theatergruppe, die seit Monaten probt, dabei zwinkert immer ein Auge mit. Seit 2010 hat man das Spill renoviert und ausgebaut, sehr zur Freude der vielen Zuschauer. Anschließend startete man den Jan und Griet-Zug zum Alter Markt.

18:16 Uhr > Die Johanniter beenden bereits ihren Einsatz in der Kölner Altstadt. Sie leisteten bei 103 Personen Hilfe. 24 Patienten mussten in eine Klinik gebracht werden. Vor allem übermäßiger Alkoholkonsum war Grund für die Helfer einzugreifen. Man stellt fest, dass die Zahl der alkoholisierten Jugendlichen abnehme. In diesem Jahr mussten noch neun von Ihnen versorgt werden.


17:24 Uhr > Report-K sprach mit einigen Büdchenbesitzern rund um die Altstadt und Bäckereien. Einhellig erklären Sie, dass sie wesentlich weniger Umsatz machen und weniger Bier in Dosen verkauft hätten. Auch die Berliner sind in Massen liegen geblieben. Die fehlenden Jecken machen sich auch bei den Büdchen und Bäckereien bemerkbar.


Die Büdchenbesitzer blieben auf Ihrem Kölsch sitzen


Dieser Jeck musste nicht befürchten, dass seine Banane von der Polizei beschlagnahmt wird

15:49 Uhr > Die erste Zwischenbilanz von Stadt Köln, Polizei und Feuerwehr kann man in einem Satz zusammenfassen: Keine besonderen Vorkomnisse. Stadtdirektor Guido Kahlen spricht von sehr friedlichen Feiern und dass weniger Jecke unterwegs gewesen seien, als an anderen Weiberfastnachtsfeiertagen. Der städtische Verkehrsdienst musste einige wenige Probleme lösen und dem Ordnungsdienst fielen bislang nur Wildpinkler auf. 84 Einsatzkräfte des Ordnungsamtes seien im Einsatz, 238 Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes und 38 Mitarbeiter des städtischen Verkehrsdienstes. Polizeipräsident Mathies erläuterte, dass man weniger Platzverweise aussprechen musste und es keine Verstösse gegen Bereichsbetretungsverbote gab. Bislang gab es sieben Menschen, die mit auf die Wache mussten.  In der Regel wegen Raubdelikten, Verstosses gegen das Betäubungsmittelgesetz und einmal wegen eines Verstosses gegen das Waffengesetz.

Die Polizeikräfte seien mit Kräften aus Niedersachsen und Berlin verstärkt worden. Ein Mann sei aufgefallen, weil er im Domunfeld ein bengalisches Feuer gezündet hatte. Ein Jeck sei als SEK-Beamter verkleidet gewesen und habe eine Plastikwaffe getragen, die ihm die Polizei abgenommen habe. Ein 31-jähriger Algerier habe versucht im Polizeigewahrsam ein Päckchen Heroin zu schlucken.

Bei der Bundespolizei gab es eine Anzeige wegen Körperverletzung und drei Anzeigen die im Zusammenhang mit der sexuellen Selbstbestimmung stehen. Drei Frauen haben Männer angezeigt, die ihnen ein Bützchen oder Kuss aufzwingen wollten.

Bei der Feuerwehr sei das Einsatzaufkommen bis 15 Uhr vergleichbar zu dem der Vorjahre, so Einsatzleiter und Chef der Feuerwehr Johannes Feyrer.

15:25 Uhr > Die Stadt Köln und die Kölner Polizei will in Kürze über den Ablauf von Weiberfastnacht bisher informieren. Es ist wesentlich leerer in der Kölner Altstadt, als noch in den letzten zehn Jahren. Kein Gedränge an den Sperren, auf den Straßen weniger Jecke. Am Alter Markt stehen die, die Karten für den Innenbereich und die Tribünen gekauft haben, dicht an dicht in Regencapes, der ein oder andere hat einen Schirm aufgespannt. Die Stimmung ist bei Dauernieselregen gut, aber auch nicht wirklich überschwenglich. Außerhalb dieses Bereiches tröpfeln die Jecken durch die Straßen und passen sich damit dem Wetter an. Der Countdown gelungen, Oberbürgermeiserin Reker tanzte um 11:11 Uhr auf der Bühne. Die Roten Funken umstellten den Dom und waren für die Touristinnen sofort ein beliebtes Fotomotiv.


Medienrummel im Rathaus

15:15 Uhr > Das von der Stadt Köln eingerichtete Medienzentrum in der Halle des Spanischen Baus dagegen ist voll. Aus den Beneluxstaaten, China oder Spanien sind Medienvertreter angereist. So viel mediale Beachtung hatte der Kölner Karneval schon lange nicht mehr, weder national, noch international. Dort führen die Journalisten den bisher ruhigen Tag auf den Regen zurück und texten Lines wie „Der Regen war der beste Polizist.“

Leere Altstadt an Weiberfastnacht

15:10 Uhr > In der Altstadt ist es leer. Die Händler an den Kiosken bleiben auf ihren Bierbüchsen sitzen, es gibt nicht eine einzige Sperrstelle an der es sich knubbelte – also Menschentrauben anstehen oder warten müssen. Der heutige Tag ist, zumindest in der Kölner Altstadt nicht zu vergleichen mit anderen Weiberfastnachtsfeiern in den letzten 10 Jahren. Dies manifestiert sich nicht nur an der Zahl der Einsatzkräfte von Polizei, Ordnungsamt und private Sicherheitsdienst oder Rettungskräften. Die Lintgasse so leer wie an einem Mittwochnachmittag. Auch am Rhein feiern weniger Jugendliche, die allerdings einen ordentlich betrunkenen Eindruck machen, zumindest hier hat sich nichts verändert.

Voller ist es in der Kölner Südstadt, besser gesagt seit 14 Uhr wird es dort voller. Jede KVB-Bahn spült 150 Jecke auf den Chlodwigplatz. Dort war es, auch am Severinskirchplatz zuvor auch ruhiger, als an den anderen Tagen. Beim Spiel von Jan und Griet des Reiterkorps Jan von Werth war es trotz Regen voll wie immer. 



12:45 Uhr >  Pünktlich um 12 Uhr zog der Regimentsspielmannszug der Roten Funken rund um den Dom auf und spielte den Rote Funken Kracher mit der kaputten Hose „Botz kapott“. Die Roten Funken sortierten sich dann gemütlich rund um den Dom und hatten leichte Probleme mit der geraden Reihe. Das älteste Kölner Traditionskorps war mit Oberbürgermeisterin Reker aufgezogen um ein Zeichen gegen Wildpinkler vor dem Dom zu setzen. Der ein oder andere Funk wurde dann aber zum Fotomotiv und durfte schon mal für Rosenmontag Probe bützen. 

Viel weniger Jecke

12:14 Uhr > Weniger Jecke sind bislang nach Köln gekommen. Die großen Gruppen, die sonst über die Domplatte dem Himmel für jeden Straßenkarnevalsfan, dem Alter Markt zustrebten, sind kaum wahrzunehmen. Auch an den Kontrollstellen gibt es keinen Andrang, so wie sonst. Auch jetzt noch kann man ohne Probleme in Richtung Heumarkt und Alter Markt starten. Auch die sichtbare Polizeipräsenz hält sich in Grenzen. Rund um den Dom stehen einige Wannen aus Berlin mit Einsatzkräften aus der Hauptstadt. Unter den Tribünen am Alter Markt sitzen Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes. Oben feiern die Jeckinnen und Jecken, so ausgelassen wie immer. Die Höhner heizen ein, auch Maritta Köllner nahm trotz Regen die Mädels mit nach Mallorca und schickte die Männer in Kur. 

9:45 Uhr > Mit der Aufforderung sehen zu wollen, was die Blauen Funken so drauf hätten, „Luure wat ihr könnt“ zeigten die Blauen Funken nicht nur ihren Zabel, das Stippeföttche, sondern auch ihre Marie, die mit ihrem Jung in diesem Jahr die Tanzpaarwahl gewonnen hat. Die FDP Fraktion im Rat mit Ralph Sterck an der Spitze ging in diesem Jahr als Schwarzwaldmädel.

In der Innenstadt war kurz vor 9:00 Uhr noch alles ruhig und man hatte den Eindruck, dass in diesem Jahr weniger Jecke in die Innenstadt strömten. Die Sperren der privaten Sicherheitsdienste waren stärker bestückt und die Mitarbeiter kontrollierten Taschen und Rucksäcke intensiver. Die Freßbuden grillten die ersten Würstchen an und der ein oder andere Jeck trank ein erstes Kölsch. Vor den ersten Kneipen, wie der „Kulisse“ bildeten sich schon um 8:30 Uhr lange Schlangen.

Rund 150 Blaue Funken besuchten um 9:00 Uhr morgens das Historische Rathaus, tanzten, zelebrierten das Stippeföttche und erfreuten die Mitarbeiter des Oberbürgermeisteramtes. Das hat Tradition, besser Brauchtum. Oberbürgermeisterin Reker, gekleidet wie ein Marquis, sprach von einem Schauer, der einem über den Rücken läuft, wenn der Regimentsspielmannszug der Blauen Funken die Piazetta des Historischen Rathauses als Resonanzraum nutzten.

Hinweis der Redaktion: Report-K wird heute den ganzen Tag über von den Hotspots an Weiberfastnacht berichten

Autor: Andi Goral
Foto: Jungfrau Johanna herrscht heute über Köln