Obwohl die Gesamtzahl der in Deutschland wohnungslos gewordenen Menschen in den letzten Jahren gesunken ist, sind immer noch über eine Viertelmillion Menschen in Deutschland wohnungslos. Nach Schätzung der Bundesarbeitsgemeinschaft-Wohnungslosenhilfe sind weitere 60.000 bis 120.000 Haushalte mit mindestens 120.000 bis zu 235.000 Personen bundesweit vom Wohnungsverlust unmittelbar bedroht. Besonders der Anteil der jungen Erwachsenen, die bereits wohnungslos oder von Wohnungslosigkeit bedroht sind, hat dabei überproportional zugenommen. Dieser bundesweite Trend zeigt sich auch Köln.

Notschlafstelle: ein Drittel jünger als 25 Jahre
Im Elisabeth-Fry-Haus, einem Wohn- und Aufnahmeheim für Frauen in akuten Notsituationen der Diakonie Michaelshoven, wurden im vergangenen Jahr insgesamt 146 Frauen ohne festen Wohnsitz aufgenommen, über ein Viertel davon unter 25 Jahre. Auch in der Notschlafstelle der Diakonie Michaelshoven nimmt die Zahl der jungen Menschen, die durch die Fachstelle Wohnen der Stadt Köln zugewiesen werden, zu. Insgesamt war rund ein Drittel der wohnungslosen Menschen, die im vergangenen Jahr dort übernachtet haben, jünger als 25 Jahre. „Wir beobachten mit großer Sorge, dass gerade der Personenkreis der jungen Menschen davon stark betroffen ist“, so Birgitta Neumann, Leiterin des Geschäftsbereichs Integrationshilfen der Diakonie Michaelshoven, „es ist eindeutig, dass massive Verarmung und soziale Not die Menschen hindern, ihre Persönlichkeit zu entfalten und Lebensziele aufzubauen. Wir plädieren daher für eine notwendige Auseinandersetzung mit dieser Entwicklung.“

[cs; Quelle: Diakonie Michaelshoven]