NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst zeichnete vier Kölner Bürger mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen aus. Symbolbild: Bopp

Düsseldorf | Große Ehre für vier Bürger der Stadt Köln. Ministerpräsident Hendrik Wüst hat anlässlich des 76. Landesgeburtstags zwölf Persönlichkeiten für ihr außerordentliches Engagement mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Mit Bettina Busch, dem Ehepaar Barbara und Karlheinz Bentele, Helmut Heinen und Franz-Josef Legewie sind vier Menschen aus Köln.

Mit dem Orden ehrt die Landesregierung traditionell ehrenamtlich besonders engagierte Bürgerinnen und Bürger für ihre herausragenden Verdienste um das Gemeinwohl und um das Land Nordrhein-Westfalen. Die Verleihung fand im Ständehaus K21 in Düsseldorf statt.

Ministerpräsident Hendrik Wüst erklärte in seiner Dankesrede: „Auch in Zeiten großer Herausforderungen können wir uns auf Menschen verlassen, die mit viel Zeit, Kraft und Herzblut dabei mithelfen, unsere Gesellschaft zusammenzuhalten. Sie sorgen mit ihrem Engagement für eine wehrhafte Demokratie, eine solidarische Gesellschaft, bestmögliche Bildung und eine vielfältige Kulturlandschaft.“

Der Ministerpräsident weiter: „Mit dem Landesverdienstorden danken wir den Menschen, die sich dafür einsetzen, dass unser Land ein sicheres Zuhause und eine lebenswerte Heimat für alle Menschen sein kann. Den Geehrten sage ich: Tragen Sie den Landesverdienstorden mit Stolz – Sie sind Vorbilder.“

Verdienstorden des Landes ist eine der höchsten Auszeichnungen

Der Verdienstorden des Landes ist eine der höchsten Auszeichnungen und wurde 1986 aus Anlass des 40. Geburtstages des Landes Nordrhein-Westfalen vom damaligen Ministerpräsidenten Johannes Rau gestiftet. Als Anerkennung ihrer außerordentlichen Verdienste für die Allgemeinheit wird er an besonders engagierte Persönlichkeiten verliehen. Seither wurde der Landesverdienstorden an 1713 Bürgerinnen und Bürger verliehen.

Ausgezeichnet mit dem Landesverdienstorden wurden:

Barbara und Karlheinz Bentele, Köln

Seit rund 30 Jahren engagiert sich das Ehepaar für Menschen, die ganz besondere Unterstützung brauchen, um so selbstbestimmt wie möglich am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Das tun Barbara und Karlheinz Bentele zum Beispiel im und für den „Kölner Lebenshilfe e. V.“

Erst vor wenigen Monaten, Ende 2021, gründete das Ehepaar Bentele eine eigene Stiftung, die „Florian-Bentele-Köln-Stiftung – Lebenshilfe Köln e.V.“. Die Stiftung möchte Maßnahmen fördern, die eine wirksame Hilfe für Menschen jeden Alters mit geistiger Behinderung bedeuten.

Bettina Busch, Köln

Ihr Vater nimmt sich mit nur 59 Jahren wegen Depressionen das Leben. Nach diesem persönlichen Schicksalsschlag gründete Bettina Busch 2010 gemeinsam mit ihrer Mutter die Eckhard-Busch-Stiftung. Hier bekommen psychisch erkrankte Menschen und ihre Angehörigen konkrete Hilfe. Bettina Busch engagiert sich auch im „Aktionsbündnis Seelische Gesundheit“ und ist maßgeblich beteiligt an der „KölnBonner Woche für seelische Gesundheit“.

Mit „Kunst für die Seele“ legt Bettina Busch den Grundstein für ein weiteres Projekt. Hier können psychisch kranke Menschen Kunst gemeinsam erleben und darüber ins Gespräch kommen.

Helmut Heinen, Köln

Der Ehrenpräsident des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger und Herausgeber der „Kölnischen Rundschau“ ist bei der Industrie- und Handelskammer zu Köln ebenso aktiv wie im Beirat an der Forschungsstelle für Medienrecht an der Technischen Hochschule Köln, in der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung, der Historischen Gesellschaft Köln, dem Förderverein Romanische Kirchen Köln, dem Stifterrat des Wallraf-Richartz-Museums, als Vorsitzender des Kuratoriums des Theodor-Wolff-Preises und in der Kulturstiftung Kölner Dom.

Ingrid Krebs, Aachen

Die Aachenerin engagiert sich bereits seit fast 50 Jahren ehrenamtlich im sozialen, kirchlichen und gesundheitlichen Bereich. Im Jahre 1990 gründete sie für Betroffene und ihre Angehörigen die „Huntington-Selbsthilfegruppe Aachen“, die schon bald die meistbesuchte Selbsthilfegruppe dieser Art in ganz Deutschland war. Bis heute leitet Ingrid Krebs diese Gruppe, die eng mit dem Aachener Universitätsklinikum zusammenarbeitet. Außerdem organisiert sie Hilfslieferungen für Kinderheime in Rumänien.

Franz-Josef Legewie, Köln

Der ehemalige Lehrer und Schulrektor engagiert sich seit mehr als 40 Jahren für das friedliche, für alle gewinnbringende Zusammenleben von Einheimischen und Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Er setzt sich erfolgreich für Bildungsgerechtigkeit, Chancengleichheit und Teilhabe aller Menschen unterschiedlicher Herkunft und aus allen Generationen ein.

Gleiche Bildungschancen für alle – auch im „Veedelsbeirat“ des Kölner Stadtviertels Mülheim und im Integrationsrat der Stadt Köln setzt sich Franz-Josef Legewie dafür ein Das Kölner „Eckpunktepapier zur Integration von zugewanderten Kindern und Jugendlichen“ trägt auch seine Handschrift. Heute gilt es als Handlungsempfehlung zur schulischen Integration in Köln.

Dr. Arnulf Lehmköster, Vreden

Bis 2013 leitete er als Chefarzt die von ihm gegründete „Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie und Handchirurgie“ am St. Marien-Hospital in Borken. Seit 1990 ist er aktives Mitglied des Vereins „Interplast Germany e.V.“ und gründete 1997 dessen Sektion Vreden. Interplast unterstützt und rettet durch plastische Operationen das Leben von Menschen in Kriegs- und Krisengebieten, die sich eine solche Behandlung nicht leisten können.

Sylvia Löhrmann, Solingen

Bis heute setzt sich die ehemalige Schulministerin, die sich in ihrer Zeit als Landtagsabgeordnete in der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe im Landtag engagierte, für eine lebendige Erinnerungskultur ein. Auch am Erfolg des bundesweiten Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ hat die Generalsekretärin des Vereins „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ maßgeblichen Anteil.

Prof. Bernd Mathieu, Baesweiler

Der langjährige Chefredakteur der Aachener Zeitung bzw. der Aachener Nachrichten kümmerte sich als Honorarprofessor auch um den journalistischen Nachwuchs und baute einen eigenen Studiengang mit auf. Als Kuratoriumsmitglied der „Europäischen Stiftung Aachener Dom“ konnte er 2018 ein besonders schönes Jubiläum mitfeiern: 40 Jahre UNESCO-Welterbe.

Prof. Steven Sloane, Berlin

Der Musikdirektor des Jerusalem Symphony Orchestra, war fast drei Jahrzehnte lang Generalmusikdirektor der Bochumer Symphoniker. Dieses Orchester formte er zu einem der profiliertesten und mehrfach ausgezeichneten Klangkörper in Nordrhein-Westfalen. Als künstlerischer Direktor der Kulturhauptstadt RUHR.2010 gestaltete er das kulturelle Leben und förderte auch so den heute hervorragenden Ruf des Reviers als Kulturregion. Verdient machte er sich außerdem um die Entstehung des Anneliese Brost Musikforums Ruhr.

Dr. Karl-Heinrich Sümmermann, Münster

Heinrich Sümmermann ist seit Jahrzehnten einer der bekanntesten Heimatbotschafter Nordrhein-Westfalens. Als Vorstandsmitglied und Vorsitzender der „Westfalen-Initiative“ arbeitete er erfolgreich dafür, die unterschiedlichen Regionen Westfalens zusammenzuführen und ihnen zu einem neuen Selbstbewusstsein zu verhelfen.

Dr. Ekkehard Thiesler, Münster

Dr. Ekkehard Thiesler setzt sich gegen antisemitischen Hass und Vorurteile ein. Als Mitglied im Finanzausschuss der internationalen Auschwitz-Birkenau-Stiftung legte er die Grundlagen dafür, dass die Gedenkstätte auch für künftige Generationen als Ort der Erinnerung an das Menschheitsverbrechen des Holocaust und als Mahnmal gegen die Unmenschlichkeit erhalten bleiben kann. Er engagierte sich außerdem viele Jahre im Diakonischen Werk Rheinland-Westfalen-Lippe und für die Johanniter Unfall-Hilfe. (red03)