Das undatierte Pressefoto des Hauptzollamts Aachen zeigt Beamte des Zolls . Foto: Hauptzollamt Aachen

Köln | Die Schadenssumme ist gewaltig, die den Sozialversicherungsträgern und dem Fiskus zwischen 2019 und 2022 entstanden: 7,1 Millionen Euro. Die Staatsanwaltschaft Aachen und das Hauptzollamt Aachen ermitteln gegen Betreiber mehrere Logistikunternehmen. Es kam zu Durchsuchungen und Festnahmen unter anderem auch in Köln und der Region Köln.

Das Ermittlungsverfahren, das beim Hauptzollamt in Aachen und der Staatsanwaltschaft Aachen geführt wird, wurde 2021 eröffnet. Ermittelt werde gegen die Betreiber mehrere Logistikunternehmen unter anderem in Aachen, Bergheim und Köln. Die Behörden gehen von derzeit 40 Beschuldigten aus. Die Tatvorwürfe: „Systematisch durch die gezielte Errichtung unübersichtlicher Unternehmensgeflechte unter Einbindung von zahlreichen vermögenslosen Mantelgesellschaften und dem Einsatz von Strohmanngeschäftsführern Sozialversicherungsbeiträge für mehrere hundert Beschäftigte nicht abgeführt zu haben. Zugleich sollen Waren (hauptsächlich Getränke) in erheblichem Umfang gehandelt worden sein, ohne die anfallenden Umsatzsteuern abzuführen.“ 

Bundesweite Razzien

Bundesweit gehe der Zoll gegen die Beschuldigten am heutigen Morgen vor. Beamte durchsuchten mehr als 80 Wohnungen und Geschäftsräume. Gegen 7 Beschuldigte vollstreckten die Beamten Haftbefehle wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr. Diese sieben Personen im Alter zwischen 35 und 65 Jahren stammen aus Leverkusen, Köln, Brühl, Gelsenkirchen, Rösrath und Eslohe. Es handele sich dabei um deutsche, türkische und einen serbischen Staatsangehörigen. Hauptbeschuldigter sei ein 52-jähriger Deutscher aus Leverkusen. Insgesamt stellten die Beamten Bargeld und Wertgegenstände von fast 400.000 Euro sicher.

Für die Beamten beginnt die Arbeit jetzt mit der Auswertung der beschlagnahmten Geschäftsunterlagen und Datenträger. Die Behörden wollen so die Masche der Beschuldigten aufklären und Zeugen vernehmen.

ag