Blick in die aktuelle Ausstellung der Galerie Anke Schmidt. Foto: Bopp

Köln | Wer den Innenhof des modernen Gebäudeensembles an der Schönhauser Straße betritt, dem öffnet sich eine spannende Welt der Kunst. Gleich zwei Galerien befinden sich dort, wo früher das Kölner Literaturhaus im Süden der Stadt seinen Sitz hatte. Neben Thomas Zander hat dort seit 13 Jahren Anke Schmidt als Galeristin ihren Sitz.

„Ich war zunächst Assistentin des Galeristen Rolf Ricke, der in den 60er Jahren die Art Cologne begründet hat. Nachdem er 2004 in Ruhestand gegangen war, habe ich ein Jahr später zusammen mit Iris Maczollek in Rickes alten Räumen an der Volksgartenstraße meine eigene Galerie gegründet. Später sind wir hierher an die Schönhauser Straße gezogen. Seit zehn Jahren betreibe ich die Galerie alleine“, sagt die Kunsthistorikerin.

Ihr Schwerpunkt liegt auf der abstrakten Malerei, wo sie etwa Künstler wie David Reed aus den USA oder Fabián Marcaccio aus Argentinien vertritt. Auch Skulpturen und Fotografien finden in der Galerie einen Platz, sind aber die Ausnahme. „Es kommen auch immer wieder neue Künstler hinzu. Mit den meisten gibt es aber eine langjährige Kooperation. Viele werden seit der Gründung 2005 hier in der Galerie präsentiert“, erklärt Schmidt.

Eine Skulptur der Künstlerin Tinka Stocks in der Schau. Foto: Bopp

Bei den Schauen gibt es sowohl Einzel- oder wie aktuell auch Gruppenausstellungen. „Dort finden sich auch immer wieder fremde Positionen, die mein Programm auffrischen. Wichtig ist mir, dass mir die Kunst, die ich hier zeige, gefällt, und dass ich voll dahinter stehen kann. Es geht mir nicht um Trends, die gut verkaufen lassen. Da spricht mehr die Kunsthistorikerin und weniger die Kauffrau aus mir.“

Mit ihrem Standort, der nicht unbedingt an den Hauptlaufwegen Kölns liegt, ist Schmidt sehr zufrieden. „Sehr positiv ist die Nachbarschaft zu Thomas Zander. Wir sprechen unsere Öffnungszeiten sowie die Termine für Vernisssagen ab und haben auch gemeinsame Stände bei der Art Cologne. Wir ergänzen uns sehr gut. Mein Schwerpunkt liegt auf der Malerei, bei ihm ist es die Fotografie. Die Räume sind für meine Positionen sehr gut geeignet, da ich hier auch großformatige Arbeiten zeigen kann. In der Regel kommen die Besucher ganz gezielt und mit viel Zeit zu uns, wir haben dagegen kaum Laufkundschaft“, sagt Schmidt, deren Galerie auch das Forum für Fotografie als unmittelbaren Nachbarn hat.

Die junge Generation im Blick

Köln habe eine lange Tradition beim Sammeln von Kunst. „Allerdings ziehen sich ältere Sammler zurück und man muss die nachwachsende Generation gewinnen und neugierig machen. Daher freue ich mich auch immer, wenn Professoren mit ihren Studierenden zu mir kommen, die so an die Kunst in Galerien herangeführt werden. Das gilt für angehende Künstler genauso wie für künftige Kunstlehrer.“

Die aktuelle Gruppenausstellung „A vertikal Expression of a horizontal Urge“ wurde vom Künstler Steffen Lenk kuratiert, der von der Galerie vertreten wird. „Er hat Kollegen eingeladen, mit denen er gemeinsam in Karlsruhe studiert hat und die verschiedene malerische Positionen und Ansätze vertreten. Diese wurden in der Ausstellung gegenübergestellt. Es tut gut, auch mal über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen.“ Zu sehen sind bis zum 26. Mai Werke der Malerinnen und Maler Pia Fries, Lisa Kränzler, Steffen Lenk und Gabriel Vormstein sowie die kleinen Skulpturen von Tinka Stocks.

Service: Galerie Anke Schmidt, Schönhauser Straße 8, Köln; Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 13 bis 18, Samstag 13 bis 17 Uhr.

www.galerieankeschmidt.com