Norbert Arns in seiner Galerie an der Lindenstraße. Foto: Bopp

Köln Wenn der Kölner Galerist Norbert Arns seine aktuelle Ausstellung mit Helena und Horst Münch betrachtet, wird für ihn auch ein eigenes Stück Lebensgeschichte sichtbar: „Ich war Mitte der 90er Jahre für anderthalb Jahre der Assistent von Horst Münch und wir haben damals an den Skulpturen gearbeitet, die jetzt hier in meiner Galerie zu sehen sind. Helena war damals fünf Jahre alt und ging noch in den Kindergarten. Heute ist sie nach ihrem Akademiestudium in Düsseldorf und Braunschweig selbst Malerin. Vor zwei Jahren hat sie ihren Abschluss gemacht. Sie arbeitet in dem alten Atelier ihres Vaters.“

Norbert Arns hat 20 Jahre als Assistent von Gerhard Richter gearbeitet

Im Jahr 2017 hatte sich Norbert Arns dazu entschlossen, in Köln an der Lindenstraße eine eigene Galerie zu eröffnen. „Davor war ich 20 Jahre lang der Assistent von Gerhard Richter. Mit Blick auf die eigene Zukunft schien der Beruf des Galeristen für mich sehr reizvoll. Ich hatte schon weltweit Richter-Ausstellungen in Museen begleitet. Das Kuratieren lag mir also.“

Die Räume unweit des Rudolfplatzes beherbergten schon zuvor die Galerien Fiedler und Jablonka. „Ich habe zu Beginn nur sehr wenig hier verändert. Erst vor wenigen Wochen kam die neue Schaufensterfront.. Was das Konzept angeht, wollte ich mich so wenig, wie möglich von einem einzigen Thema einengen lassen. Mit geht es um individuelle und aktuelle Positionen, die die Vielfalt der Kunst repräsentieren. Zu meinem Programm gehören Künstler aus der Region genauso wie aus den USA oder europäischen Ländern. In der kommenden Schau zeige ich die Arbeiten einer schwedischen Künstlerin, die in London studiert hat und die in Venedig lebt und arbeitet. Mein Schwerpunkt liegt auf der Malerei, was aber andere Formen der Kunst nicht ausgrenzt.“

Neue Positionen werden genauso gezeigt wie etablierte

Das Programm habe sich über Jahre gefunden. „Die vergangenen Jahre in der Pandemie waren für mich als Galerist schwierig. Inzwischen laufen die Geschäfte aber wieder besser“, Arns. Neben den klassischen Akademierundgängen findet er viele seiner Künstler über persönliche Kontakte und Empfehlungen. „Ich zeige neue Positionen genauso wie etablierte. Früher waren Plattformen wie Instagram in der Kunstszene eher verpönt. Aber sie geben einen schnellen und unkomplizierten Überblick über das, was in Städten wie Paris oder London gerade passiert. Junge Künstler nutzen das Internet verstärkt für die Selbstvermarktung.“

Blick in die aktuelle Ausstellung mit Arbeiten von Horst und Helena Münch. Foto: Bopp

Der Titel der aktuellen Ausstellung, „Return of the Daughter of Laboratory Landscape“, die noch bis zum 4. März zu sehen ist, hat Bezüge zu einem Musikstück von Frank Zappa. „Die Skulpturen von Horst Münch sind 1995 in Köln entstanden. Seine Tochter arbeitet mit Beizen auf Polyestergewebe, was den Arbeiten einen starken Ausdruck durch das Spiel mit Licht und Farbe verleiht.“

Die kommende Schau an der Lindenstraße zeigt ab dem 17. März Arbeiten von Sophie Westerlind, die seit 2013 in Venedig lebt und dort ihr Atelier auf der Insel Giudecca hat. „Sie hat in London studiert und arbeitet mit einem eher konventionellen Malstil, den sie aber sehr eigenwillig entwickelt. Zu sehen sind klassische Porträts und die Räume von den Leuten, die sie interessieren. Dazu kommen bei der Ausstellung in Köln noch Blumenbilder“, erklärt Arns.

Service: Galerie Norbert Arns, Lindenstraße 19, Köln; Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 12 bis 18 Uhr, Samstag 12 bis 16 Uhr.

www.galerienorbertarns.de