Köln | Den 70. Jahrestag des Kriegsendes nehmen die „Bläck Fööss“ zum Anlass, tief in die Kölner Stadtgeschichte einzutauchen. „Usjebomb & Opjebaut“ heißt es am 8. und am 9. Mai 2015 in der Kölner Flora. Die Bläck Fööss spielen dabei in einem zweiteiligen Programm mit rund 30 Stücken jene Lieder, die den Kölnern damals auf den Lippen lagen und von Hoffnungslosigkeit und Hunger direkt nach Kriegsende, aber auch von ersten Erfolgen und neuem Selbstbewusstsein, etwa wie nach dem Gewinn der Fußball-WM in Bern erzählen.

Bereits im Jahr 2005 veranstaltete KölnKongress mit den Bläck Föös im Gürzenich eine solche „Zeitrevue“. Nun gibt es am 8. und 9. Mai 2015 eine Neuauflage im großen Festsaal der wieder-eröffneten Flora. Als Gäste wirken Jean Pütz, Ludwig Sebus und King Size Dick mit. Durch das Programm führen die Brauchtumsforscher Reinold Louis und Wolfgang Oelsner. Neben den Liedern über die Nachkriegszeit werden auch die Aufbauphase, die Stadtentwicklung und die – durch die kriegsbedingte Zuwanderung veränderte Bevölkerungsstruktur- in Liedern aufgearbeitet.

In keiner Stadt im deutschsprachigen Raum sind laut Louis und Oelsner so viele Lieder über die Nachkriegszeit entstanden wie hier. Sie gehören heute zum kulturellen Erbe einer ganzen Generation, die den Zweiten Weltkrieg und den anschließenden Wiederaufbau noch hautnah miterlebt hat.

Im ersten Teil des rund 30 Titel umfassenden Programms geht es um die Lieder der ersten Nachkriegsjahre. Die meisten Lieder existierten nur in Form von Klavierstimmen; ausgeschriebene Orchesterarrangements oder gar Schallplattenaufnahmen standen den Bläck Fööss nicht zur Verfügung. So sind sie gezwungen, aus der Not eine Tugend zu machen: Mit der Beschränkung auf ein paar Instrumente wie Klavier, Quetsch, Gitarren und Mandolinen wollen eine Atmosphäre schaffen, in der man sich die Darbietung dieser Lieder unter einfachsten Verhältnissen, in einem kleinen Saal, einer Kneipe oder auf der Straße vorstellen kann.

Die Lieder im zweiten Teil berichten von der Fress- und Reisewelle, beklagen die Verschandelung der Stadt mit Versicherungs- und Banken-Bauten und leiten über zu den ersten Gastarbeitern. Als Gast singt Ludwig Sebus, 1950 aus russischer Kriegsgefangenschaft nach Köln gekommen, eines seiner ersten Lieder „Jede Stein en Kölle“ und am Schluss darf auch der „Stammbaum“ nicht fehlen.

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Usjebomb & Opjebaut
70 Jahre Kriegsende in Köln – Eine Zeitrevue mit den Bläck Fööss und den Gästen

Wann: Freitag, 8. Mai 2015 und Samstag, 9. Mai 2015; Beginn: 20:00 Uhr; Einlass: 19:00 Uhr

Wo: Flora Köln, Am Botanischen Garten 1a, 50735 Köln

Tickets: VVK € 39,90 bis € 49,90 inkl. Vorverkaufsgebühr an den bekannten VVK-Stellen (alle Angaben laut Veranstalter) 

— aktualisiert —

Wegen großer Nachfrage:

Zusatzkonzerte:

am:     Sonntag, den 10. Mai 2015 – fast ausverkauft

am:    Montag, den 11. Mai 2015

jeweils um:    20:00 Uhr

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Autor: dd
Foto: Vlnr.: Die „Bläck Fööss“-Mitglieder Günther Lückerath, Andreas Wegener, Hartmut Priess zusammen mit den beiden Brauchtumsforschern Reinold Louis, Wolfgang Oelsner und Bernhard Conin bei der Vorstellung von „Usjebomb & Opjebaut“.