Köln | Das Thema Sporthallen und Unterbringung von Flüchtlingen bewegte schon den Kölner Oberbürgermeisterwahlkampf. Jetzt bringt sich der Stadtsportbund ein, aber auch in den sozialen Netzwerken werden die Stimmen lauter, die die städtische Verwaltung auffordern nach anderen Lösung zu suchen und die Turnhallen wieder für den Sport an Schulen und Vereien frei zu machen. Eine Lösung liegt schon auf dem Tisch, der Bau von Leichtbauhallen für die Unterbringung von Flüchtlingen.

Die Stadt hatte bekannt gegeben, dass 101 Turnhallen für die Unterbringung von Flüchtlingen geeignet seien. 13 Hallen dienten bereits der Unterbringung, sieben weitere werden vorbereitet, schreibt der Stadtsportbund und befürchtet das 37 weitere Turnhallen konfisziert werden. Dazu komme, dass 20 Turnhallen wegen Sanierung nicht bespielbar seien.

Der organisierte Sport bemängelt vor allem die mangelnde Kommunikation der Stadt. Das Vertrauen in die kommunale Politik und Verwaltung sei gestört. Es gebe Vereine, die Existenzängste hätten heißt es. Die Sportvereine sprachen sich auf ihrem Flüchtlingsgipfel deutlich für die Willkommenskultur aus. Die Vereine haben einen Forderungskatalog mit fünf Punkten aufgestellt:

1. Zügiger Bau der Leichtbauhallen und Stopp der Unterbringung von Flüchtlingen in Turnhallen. Die bereits belegten Turnhallen seien wieder dem Sport zur Verfügung zu stellen.

2. Bessere Kommunikation der Stadt in Richtung der Vereine und des Stadtsportbundes.

3. Abbau von bürokratischen Hemmnissen in den Kölner Ämtern, damit Alternativen jenseits des Breitensports gesucht und durchgesetzt werden können.

4. Den Sportvereinen die Kosten ersetzen, die ihnen durch Hallenkonfiszierungen entstehen.

5. Einrichtung eines Runden Tisches für den Bereich „Zukunft und Integration“ unter maßgeblicher Beteiligung des Sports.

Bei den Vereinen geht man davon aus, dass sich die Politik und Verwaltung hinter die Forderungen stellen, diese Signale seien bei dem Flüchtlingsgipfel schon zu spüren gewesen. Allerdings fordern die Sportaktivisten die Stadt auf, jetzt auch für die Umsetzung zu sorgen.

Autor: ag