Nach den Machtworten der Vereinsbosse und von Trainer Jürgen Klinsmann hat nun offensichtlich auch Lukas Podolski eingesehen, dass seine Zukunft bei Bayern München liegt. "Es gab ein gutes Gespräch mit Jürgen Klinsmann. Jetzt konzentriere ich mich auf die neue Saison", sagte der 23 Jahre alte Stürmer am Montag und fügte auf die Frage, ob er beim Bundesliga-Auftakt des deutschen Fußball-Meisters am 15. August gegen den Hamburger SV das Trikot des FC Bayern tragen werde, in aller Deutlichkeit an: "Auf jeden Fall."

Podolski, dessen Vertrag in München noch bis 2010 läuft, hat damit den Spekulationen um eine Rückkehr zum 1. FC Köln vorerst ein Ende bereitet. Zwar verdeutlichte der Nationalspieler erneut, "dass ich mit dem letzten Jahr nicht zufrieden sein kann. Ich habe wenig gespielt. Es ist logisch, dass man sich da Gedanken macht". Aber nun sei das Ziel, "nicht auf der Bank zu sitzen". Klinsmann habe ihm jedoch keinen Stammplatz garantiert: "Das kann kein Trainer auf der Welt."

Klinsmann freut sich auf die Zusammenarbeit
Der neue Bayern-Coach hatte in der vergangenen Woche aber immerhin erklärt, "dass ich mich unbändig darauf freue, mit Lukas zusammenzuarbeiten". Podolski sei "nach wie vor in einer Entwicklungsphase. Er weiß, dass ich viel mit ihm vorhabe. Mit ihm werden wir in dieser Saison viel, viel Freude haben." Deshalb lehnten auch Manager Uli Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge einen Wechsel von "Poldi" ab. "Das Thema ist erledigt. Er bleibt bei uns", sagte Hoeneß erst am vergangenen Freitag.

Zumal die Münchner derzeit keine Alternative haben, nachdem Wunschspieler Mario Gomez nach aktuellem Stand beim VfB Stuttgart bleiben muss. In Podolski, Luca Toni und Miroslav Klose stehen nur drei Stürmer unter Vertrag, die den internationalen Ansprüchen der Bayern gerecht werden.

"Poldi" will aus dem Schatten von Klose und Toni heraustreten
In der vergangenen Saison stand Podolski die meiste Zeit klar im Schatten von Toni und Klose. Dies soll sich nun ändern. Podolski nimmt den Kampf mit den beiden Kontrahenten auf. Seinen Platz sieht der 23-Jährige dabei weiterhin "in erster Linie" im Angriff, nachdem er bei der Europameisterschaft auch im Mittelfeld überzeugen konnte.

Inzwischen fühlt sich Podolski in München nach der Geburt seines Sohnes auch einigermaßen heimisch. Dass er sich beim FC Bayern nie wohl gefühlt habe, stritt er jedoch ab: "Das habe ich nie gesagt. Ich habe mit niemandem Probleme hier."

Nicht nur Köln war an Podolski dran
Gleichzeitig dementierte er auch Gerüchte, wonach sein Wechsel nach Köln schon beschlossene Sache gewesen sei: "Ich war mit keinem einig, ich konnte ja auch mit keinem Verein sprechen, weil ich hier Vertrag habe. Wenn ein Verein etwas wollte, musste er mit dem FC Bayern sprechen, ich wurde nie gefragt." Und überhaupt werde immer vom 1. FC Köln geschrieben, "aber andere Vereine waren genauso interessiert".

Eine Absage erteilte Podolski vorerst einem Wechsel ins Ausland. "Momentan ist das für mich kein Thema, auch nicht in den nächsten ein, zwei Jahren", sagte er, um vieldeutig anzufügen: "Aber im Fußball ist alles möglich. Da weiß man nie, was passiert."

[SID]