Das Jubiläums-Hunnenlager
Mitte Juni entsteht es wieder auf der Wiese hinter dem Volksgarten, das Lager der 1. Hunnehorde Köln. 23 Jurten, darunter drei Fürstenjurten werden aufgebaut. 14 Tage dauert der Aufbau, ein großes Fürstenzelt mit einem Durchmesser alleine wiegt sieben Tonnen. Attila, der legendäre Hunnenkönig wird vereidigt. Die Hunnen wählen jedes Jahr ihren Attila neu und der erwählt sich seine Lieblingsfrau Ildiko. Die wird in diesem Jahr von der 28 jährigen Karin Piroth dargestellt, Attila ist im zweiten Jahr Kurt Braun. Attila verleiht die hunnischen Namen an seine Krieger. Die behalten übrigens die Mitglieder auch über ihren Tod hinaus, die Namen werden nur ein einziges Mal vergeben. Neben den anderen Kölner Stämmen, etwa den Flittarder Hunnen, erweisen auch Hunnen aus den Niederlanden dem kölschen Attila die Ehre.

1958 gegründet
Ein Film war der Auslöser für die Gründung der 1. Kölner Hunnenhorde. Zunächst als "Verein für Ethnologie". Man wollte das Leben der antiken Vorfahren erkunden und den Menschen des 20.Jahrhundert nahebringen. Das ist gelungen, überall tritt die Hunnenhorde heute auf, ob in der Kölnarena, auf der Steubenparade in New York, in La Roche, Calpe, Roermond, beim traditionellen Jan und Griet Umzug an Weiberfastnacht und einmal in 50 Jahren schon beim Kölner Rosenmontagszug. Die Inspirationsquelle für den Kölner Graphiker Horst Drenske 1958 war "Attila der Hunnenkönig" mit Jack Palace.

Attila hat aber auch mit Köln viel zu tun, glaubt man der Legende. Denn er stand auf der rechten Rheinseite und damit er die Stadt Köln nicht einnimmt opferte sich die Heilige Ursula im Jahre 451 n. Chr. mit, so die Zählung der katholischen Kirche, elftausend Jungfrauen. Köln wurde verschont und im Kölner Stadtwappen finden sich seit dieser Zeit die 11 Flammen und die Zahl 11 bekam in Köln eine besonders wichtige Bedeutung.

Die 1. Kölner Hunnenhorde greift auf die spärlichen Quellen zurück für ihre Kostüme und Ausstattungen. Allerdings fließt auch viel Fantasie in Kostüme und Zelte ein. Besonders stolz ist man bei der 1. Kölner Hunnenhorde auf die individuelle Ausstattung jedes einzelnen der 70 Mitglieder. "Abkupfern ist bei uns nicht erlaubt und verpönt", so die Mitglieder der 1. Kölner Hunnenhorde. Wer übrigens Mitglied werden will, der muss ein Jahr Probezeit bestehen und sich dann dem Votum aller Mitglieder stellen. Die entscheiden dann etwa auf der Mitgliederversammlung über die Aufnahme. Sehr basisdemokratisch geht es bei der 1. Kölner Hunnenhorde zu. Und was zeichnet einen echten kölschen Hunnen aus, er ist freundlich, aufgeschlossen und ein bischen jeck. Die Hunnen kann man besuchen, Mitte Juni beim 30. Hunnenlager.

Das Programm des Jubiläums-Hunnenlagers 2008
13.-15. Juni 2008

13.6.: Einlass 17, Beginn 18 Uhr
14.6.: Einlass 13:30, Beginn 14 Uhr
15.6.: Einlass 11:30, Beginn 12 Uhr

3 Tage Nonstop-Programm bis 22 Uhr:
KessExpress + D´r Frank + 3 Colonias + Einzug der Kölner Stämme + Marita Köllner + Tanz und Show aus dem Westerwald + Die Filue + Loss mer Fiere + Markus Becker + Kölsche Trucker + Die Rheinländer + Kölsche Adler + de Knöpp + und viele andere. Ein besonderes Hilight gibt es am Sonntag beim Kölschen Abend mit den Paveiern und den Räubern.

Eintritt: Freitag und Samstag 5,00 €; Sonntag 10 €
Neu ist eine Wochendkarte für alle drei Tage: 15 €
Kinder bis 12 Jahre in Begleitung Erwachsener haben freien Eintritt
Hunnenwiese am Vorgebirgswall, neben dem Waldorf-Kindergarten.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung