Köln | Mehr als 11.000 Besucher zählten die Veranstalter des „Sommerblut Kulturfestival 2015“ bei rund 80 Veranstaltungen in Köln. An 30 Veranstaltungsorten zeigten über 400 Künstler ein multipolares Kulturprogramm mit Theater, Tanz, Literatur, Musik und Film. Schwerpunkt im Festivaljahr 2015 war das Thema Geld.

Ein Höhepunkt war „Schrei mich an“ – Ein Stück Theater. In der Inszenierung von Marita Ragonese trafen unterschiedliche Menschen als Experten ihrer Lebenswelt in einer inklusiven Gesellschaft zusammen. Sie erzählten über das Anderssein und nicht Dazugehören.

Burnout war das Thema von „Ausgebrannt“. In der Theaterperformance von Regisseurin Barbara Wachendorff betraten zehn Menschen, die einen Burnout durchlebt haben, vier Schauspieler und eine Sängerin das Minenfeld der Arbeitswelt. Sie spürten dem Zusammenhang zwischen individueller Disposition und gesellschaftlichen Bedingungen nach, die dazu beitragen, dass das Burnout-Syndrom immer größere Verbreitung findet und dennoch in hohem Maße tabuisiert wird.

Ein ganzes Veedel wurde beim „Balkonballett Bocklemünd“ zur Bühne. Die Bewohner von Bocklemünd standen auf ihren Balkonen und erzählten wütend, glücklich und träumend von ihrem Bocklemünder Leben.

Der Alltag eines Obdachlosen stand bei „Die Stadt der Schildkröten“ im Mittelpunkt. Unter Regie von Futur 3/Klaus Fehling und André Erlen wurde ein theatrales Abenteuerspiel nach den Regeln der Straße inszeniert, welches die Besucher direkt mit einbezog. Die Spieler bewegten sich durch Wohnheime, Suppenküchen und Kleiderkammern und entdeckten dabei die Stadt Köln neu.

Zum Abschluss von Sommerblut gab es das erste Mal in Köln die „Mad Pride“. Im Mittelpunkt der Parade standen Vielfalt, Lebenslust und der Stolz von Menschen, die anders sind. Mit der „Mad Pride“ wurde für Selbstbestimmung, Teilhabe und Inklusion und gegen Diskriminierung demonstriert.

Das 15. Sommerblut Kulturfestival findet statt vom 29.04. bis 16.05. 2016.

Autor: dd