Das Pressefoto zeigt die Kundgebung vor dem Kölner Hauptbahnhof "Eine Nacht mit Obdachlosen". | Foto: Klaus Jünschke

Köln | Es geht um Obdachlosigkeit in Köln, drei Abende lang vor dem Kölner Hauptbahnhof. Gestern Abend begannen die Aktionstage mit glasklaren Forderungen an die Stadtpolitik, die seit Jahren bestehen. „Arsch huh, Zäng ussenander“ beteiligte sich gestern und sammelt für eine Obdachlosenstation – ein Gulliver 2 – auf der Schäl Sick.

Drei Abende lang unter dem Motto „Eine Nacht mit Obdachlosen auf der Straße“ initiiert von der Mahnwache gegen Wohnungsnot und Obdachlosigkeit geht es um das Thema Obdachlosigkeit in Köln und politische Forderungen an den Kölner Rat.

Im Rahmen von „Arsch huh, Zäng ussenander“ wurde gestern Abend der Song der Höhner „Alles verlore“ in seiner neu eingespielten Version vorgestellt. Ans Mikrofon traten gestern Abend aber auch etwa der Kabarettist Jürgen Becker neben anderen Akteuren, die sich für Obdachlose in Köln einsetzen. Mit dabei auch Franz Meurer, Martin Stankowski, Günter Wallraff, Hans Mörtter, Rainer Kippe, Kalle Gerigk, Klaus Jünschke oder Franco Clemens und Christa Schliebs.

Die Forderungen sind eindeutig und klar und werden seit Monaten gebetsmühlenartig wiederholt, aber durch die Stadt Köln nicht umgesetzt:

• Abschließbare Einzelzimmer für alle Obdachlosen, in denen sie sich rund um die Uhr aufhalten können (wie in der Jugendherberge, die von „helping hands cologne e.V.“ gemietet wurde)

• Abschließbare Einzelzimmer auch für EU-Ausländer (die werden nämlich nur für die Nacht untergebracht und müssen um 8h raus in die Kälte)

• Abschließbare Einzelzimmer insbesondere auch für

  • obdachlose Paare (in die Notunterkünfte dürfen sie nur, wenn sich getrennt schlafen)
  • Drogenkranke und – Alkoholkranke in denen sie Alkohol oder Drogen konsumieren dürfen (deshalb bleiben eben viele auf der Straße)
  • Menschen mit Hunden von denen bleiben auch viele auf der Straße, weil sie sich von ihren Tieren nicht trennen wollen..

• Corona- Auffrischimpfungen für alle Obdachlosen, denn Obdachlose sind am meisten gefährdet

Wärmezelte in Innenstadtnähe – zumindest bis alle mit Einzelzimmern versorgt sind.

• HOUSING FIRST Wohnungen für alle Obdachlosen – Städtisches Sofortbauprogramm von Hundert Wohnungen, Umwandlung aller Notunterkünfte in Wohnhäuser

Das EU-Parlament und jetzt auch die Ampel-Koalitionäre in Berlin haben beschlossen in der EU und in Deutschland die Obdachlosigkeit vollständig zu überwinden. Die Aktivisten fordern einen entsprechenden Impuls auch für Köln und ein städtisches Programm zur Überwindung von Obdachlosigkeit in Köln bis 2030.

Heute und Morgen ist von 19 – 22 Uhr das Mikrophon offen, für alle die die etwas sagen wollen, was zur Überwindung der Obdachlosigkeit in Köln notwendig ist. Die Kundgebung findet vor dem Kölner Hauptbahnhof statt.