Was für eine Show! Arsch huh bewegte die Massen wie vor dreißig Jahren. Foto: Bopp

Köln | Es war so voll, dass man kaum einen Überblick mehr hatte..

„Sold out-Award“ für 30 Jahre „Arsch huh“! Ganz Köln setzte in der Lanxess Arena mit 45 bekannten Künstlerinnen und Künstlern (u.a. Carolin Kebekus, Niedeckens BAP zugeschaltet, Cat Ballou, Querbeat uvm.) am Donnerstag Abend ein Zeichen gegen rechts – wie 1992, vor dreißig Jahren.

Hermann Rheindorf von der AG Arsch huh nahm die Idee des Abends in seiner Antrittsrede quasi schon vorweg: „Wir sind gemeinsam einen langen Weg gegangen, dreißig Jahre, unfassbar. Arsch huh hat unser Leben beeinflusst und verändert. Das gilt für alle Gruppen, die dabei sind. Es gibt einen Hauptgrund, warum wir in den dreißig Jahren zusammengeblieben sind: Das seid ihr, die uns den Rücken gestärkt habt auf dem Chlodwigplatz. Auch über die Stadtgrenzen hinaus hat Arsch huh die Menschen zusammen gebracht, das ist Euer Verdienst, dass es uns immer noch gibt.“

Riesenandrang vor dem Arsch huh-Konzert am Donnerstag Abend. Foto: Bopp

Der Mann der ersten Stunde nahm bezug auf die aktuellen politischen Ereignisse: „Es ist nach wie vor notwendig politisch aktiv zu sein. Wir werden es nicht hinnehmen, dass Menschen aus unserer Mitte rassistisch drangsaliert werden. Und diese Kundgebung findet nicht im luftleeren Raum statt. Wir leben in einer Zeit, in der Lügen zu alternativen Fakten verklärt werden. Wir werden nach wie vor die Wahrhaftigkeit verteidigen und nicht zulassen, dass unsere Demokratie als Diktatur bezeichnet wird.“

Cat Ballou beim Auftritt in der Lanxess Arena. Foto: Bopp

Große Anteilnahme gab es für die iranische Sängerin Sogand Soheili und Applaus für den Grandseigneur des Karnevals Ludwig Sebus (97), der als junger Mann die schrecklichen Bilder der Reichspogromnacht in Köln mitansah und als Landser im Zweiten Weltkrieg die Hölle der Ostfront und sowjetischer Kriegsgefangenschaft überstand.

Und der den jungen Menschen vor ihm zurief, „die Freiheit zu verteidigen.“