Umfrage Landtagswahl NRW am 15. Mai 2022

Köln | Die Plakate kleben. Am 15. Mai wählt NRW ein neues Landesparlament. Der NRW-Trend von Infratest dimap für das „WDR“-Magazin „Westpol“, sieht ein Kopf an Kopf Rennen von CDU und SPD mit Stimmenanteilen über 30 Prozent. Die kleineren Parteien verlieren und nur die Linke kann um einen Zähler zulegen. Interessant ist, dass sich die Mehrheit der Nordrhein-Westfalen eine SPD geführte Landesregierung wünscht, aber Ministerpräsident Wüst, CDU, die Nase im persönlichen Duell vorne hat

Die ausführliche Darstellung der Zahlen und Trends sowie die Analyse zum „NRW-Trend“ von Infratest dimap sendet das „WDR“-Magazin „Westpol“ am heutigen Sonntagabend, 3. April, um 19:30 Uhr 

Die Zahlen wurden von Infratest dimap im Zeitraum 29. bis 31. März 2022 telefonisch und online erhoben. Am stärksten kann die NRW CDU zulegen. Sie erreicht jetzt 31 Prozent (+3). Die SPD kann sich um 2 Prozentpunkte auf 30 Prozent steigern. Damit kristallisiert sich heraus, dass in Zeiten des Krieges und der Krisen die beiden Volksparteien anscheinend zu alter Stärke zurückfinden können.

Die kleineren Parteien verlieren allesamt bis auf die Linke, die um 1 Prozentpunkt auf 4 zulegen kann, aber dennoch an der 5-Prozent-Hürde scheitern würde. Die drittstärkste Kraft nach der Infratest-Umfrage sechs Wochen vor der Landtagswahl füren die Grünen mit 15 Prozent. Aber auch sie müssen Federn lassen und geben 2 Prozentpunkte ab. So wie auch die FDP, die ebenfalls 2 Prozentpunkte verliert und nur noch auf 8 Prozent kommt. Hier ist die Frage ob die starre Haltung zur Frage der Aussetzung der Coronaregeln der FDP schadet, da die Bevölkerung nach wie vor für Maßnahmen ist. Die AfD verliert einen Punkt und kommt jetzt auf 7 Prozent. Damit wäre die AfD weiter im NRW-Landtag vertreten.

Welche Bündnisse sind möglich?

CDU und FDP könnten ihre Landesregierung nicht fortführen. Dazu reicht es rechnerisch nicht. Unter Führung der CDU wäre eine Koalition mit den Grünen möglich. Das hätte eine knappe Mehrheit. Stabiler wäre die Mehrheit bei Jamaika: Also CDU, Grüne und FDP. Auch eine Ampel wie im Bund wäre möglich, also eine Landesregierung die von der SPD geführt wird und die Grüne und FDP einbindet. Spannend dürfte sein, welche Haltung die FDP hier findet, denn auf dem gestrigen Landesparteitag der Freien Demokraten in Duisburg fand deren Landesvorsitzender und stellvertretender Ministerpräsident Dr. Joachim Stamp noch markige Worte gegen den potentiellen Mitkoalitionär die Grünen: „Der 15. Mai ist eine Richtungsentscheidung. Die Grünen haben zwar eine sympathische und bürgerliche Spitzenkandidatin. Aber dahinter steht eine stramm linksorientierte Landespartei. Und mehr noch: In weiten Teilen sind die NRW-Grünen Teil einer Anti-Wachstumsbewegung, die die Energiewende mit Verboten und Verzicht erzwingen will.“

Dürften die Bürgerinnen in NRW den Ministerpräsidenten direkt wählen, dann würden sich aktuell 40 Prozent für Wüst entscheiden und nur 27 Prozent für den SPD-Herausforderer Thomas Kutschaty. Allerdings konnte der Boden gut machen und gewann 6 Zähler hinzu während der Amtsinhaber 3 verlor. Ein drittel der Wählerinnen in NRW sind allerdings noch untentschieden. Dabei wollen 48 Prozent der Bürger*innen eine von der SPD angeführte Landesregierung, also den Wechsel in Düsseldorf. Denn nur 33 Prozent wollen die CDU als Partei, die den Ministerpräsidenten stellt.

Als Schwachpunkte der bisherigen Landesregierung machen die Bürger*innen in NRW vor allem die Schul- und Verkehrspolitik aus. Den Verkehr in NRW verantwortete unter Ministerpräsident Laschet viele Jahre der jetzt amtierende Ministerpräsident Wüst, CDU. Die Schulpolitik verantwortet die Kölnerin Yvonne Gebauer, FDP.

Für den NRW-Trend hat Infratest dimap vom 29.03. bis 31.03.2022 1.182 Wahlberechtigte in Nordrhein-Westfalen telefonisch (771) und online (411) befragt.