Aufkleber machen Schilder unlesbar
Wer mit seinem Fahrrad in Köln-Ehrenfeld entgegen einer Einbahnstraße fährt, lebt oftmals gefährlich – auch wenn die Einbahnstraße für Radfahrer in beide Fahrtrichtungen geöffnet ist. Denn häufig machen Autofahrer in den engen Straßen nicht nur keinen Platz für die Radler, mancher Velofahrer wird auch noch beschimpft. Viele Autofahrer denken, die Fahrradfahrer dürften dort nicht fahren – und das manchmal nicht ohne Grund. Denn rund um die Venloer Straße sind einige Verkehrsschilder überhaupt nicht mehr lesbar. Denn sie sind mit Aufklebern übersäht. Der Hinweis für die Autofahrer, dass ihnen in der Einbahnstraße Radfahrer entgegen kommen können, kommt daher bei den Autofahrern gar nicht an.


Ein völlig beklebtes Verkehrsschild an der Ecke Venloer Straße/ Sömmeringstraße



Auffällig: Zumeist werden nur Fahrrad-Schilder beklebt


Stadt trägt Verantwortung für Verkehrssicherheit
Verantwortlich für die Lesbarkeit der Schilder ist die Stadt Köln- Die setzt dafür täglich, so berichtete ein Sprecher der Stadt auf Nachfragen von Report-k.de, so genannte „Begeher“ ein. Die kontrollieren in ihrem Veedel, ob die Verkehrssicherheit gewährleistet ist. Dabei kontrollieren sie auch, ob alle Verkehrschilder zu lesen sind und weder beklebt noch von Grün verhangen sind. Die Kosten für die Reinigung der Verkehrschilder übernimmt meist die Stadt. Manchmal müssen die Schilder sogar ganz ausgetauscht werden. Doch auch diejenigen, die ihre Aufkleber dort anbringen, können haftbar gemacht werden. Denn das Bekleben von Verkehrschildern ist verboten und gilt als Ordnungswidrigkeit. Wer dabei von dem Ordnungsamt der Stadt beobachtet wird, muss ein Bußgeld bezahlen. Zahlen muss das auch derjenige, dem eindeutig nachgewiesen werden kann, dass die Aufkleber von ihm stammen. Das sei oftmals jedoch schwierig.


So müssten die Schilder eigentlich aussehen


Auch die Kölner Polizei kennt derartige Fälle. Wird sie zu einem Unfall gerufen, prüft sie manchmal auch, ob die Verkehrschilder lesbar waren. Ist das nicht der Fall, wird das bei der Unfall-Aufnahme berücksichtigt – schließlich konnte der Autofahrer dann gar nicht damit rechnen, dass ihm ein Radfahrer in der Einbahnstraße entgegen kommt.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung