Dormagen | Knapp ein Jahr nach einem Massenunfall mit einem Toten auf der Autobahn 57 bei Dormagen hat die Justiz einen anonymen Hinweis auf den mutmaßlichen Verursacher erhalten. Demnach soll ein Jugendlicher aus Dormagen unter der A 57 Plastikrohre in Brand gesetzt haben, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Im dichten Rauch waren daraufhin im Februar 2012 auf der Autobahn nachts 21 Autos und Lastwagen ineinandergerast.

Nach eigenen Angaben hatte ein Richter des Neusser Amtsgerichts den handschriftlichen Brief erhalten. Er hatte Ende vergangener Woche gegen zwei jugendliche Intensivstraftäter aus Dormagen verhandelt und sie dabei zu dem Brand befragt. Ein Junge aus dem Bekanntenkreis der beiden soll nun als Täter für den Brand an der A 57 benannt worden sein. Die Ermittler äußerten sich allerdings zurückhaltend zu dem Hinweis. Der Junge sei bereits überprüft worden, ein Tatverdacht habe sich nicht erhärtet, sagte Staatsanwalt Matthias Ridder.

Durch das Feuer war die Autobahnbrücke zwischen Düsseldorf und Köln irreparabel beschädigt worden. Die A 57 musste wochenlang gesperrt werden, durch den Brand und den Unfall war ein Gesamtschaden von knapp zehn Millionen Euro entstanden.

Autor: dapd