Vier große Damengesellschaften schließen sich für ein gemeinsames Projekt zusammen und bieten eine karnevalistische Plattform von Frauen für Frauen an.

 Köln | Agrippina ist die Stadtmutter Köln. Töchter hatte sie nie, dafür aber einen Sohn, der als Kaiser Nero von sich reden machte. Und nun gibt es sie doch – Agrippinas Töchter, die der großen Frau in der eigenen Stadtgeschichte ein Denkmal setzen möchten. Agrippinas Töchter sind die vier Damengesellschaften Colombina Colonia, die Schmuckstückchen, De kölsche Madämcher und die 1. Damengarde Coeln. Gemeinsam ist ihnen ein Projekt und der Wunsch, eine karnevalistische Plattform von Frauen für Frauen zu schaffen.

„Wir wollen das Frauennetzwerk in Köln unterstützen, im Verbund neue Formate schaffen und uns für Frauen im Kölner Karneval stark machen“, sagt die Präsidentin der Schmuckstückchen, Rüya Gazez-Krengel. „Bei den Damengesellschaften gab es nie Neid oder Grabenkämpfe. Wir sind untereinander befreundet und unterstützen uns gegenseitig. Vier reine Damengesellschaften, die dem Festkomitee angeschlossen sind können viel bewegen“, betont die Präsidentin der Kölschen Madämcher, Gabriele P. Gérard-Post.

„Die erste Veranstaltung von Agrippinas Töchtern wird am 14. Januar 2020 eine Mädchensitzung von Mädchen für Mädchen im großen Saal des Maritims sein. Dabei wird es einen spannenden Elferrat geben. Es sind die Präsidenten der Traditionskorps und unsere Patengesellschaft, die beim Festkomitee für uns gebürgt haben. Dazu kommt ein Überraschungsgast des Abends“, sagt die Präsidentin der Damengarde, Elena Navarini. Das Programm soll eher traditionell unter anderem mit einem Tanzkorps und dem Dreigestirn sein. Zur Premiere werden 1600 Besucherinnen erwartet. Der Vorverkauf beginnt nach Karneval über Köln-Ticket.

Der Erlös der Veranstaltung kommt an Brustkrebs erkrankten Frauen zugute. Dafür stehen auch die blonden Zöpfe, die die Herren im Elferrat tragen werden. Denn viele Frauen verlieren durch die Chemotherapie beim Kampf gegen den Brustkrebs und Perücken bzw. Haarersatz werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen, obwohl diese oft sehr teuer sind. „Hier soll die Unterstützung von Agrippinas Töchtern helfen, dass betroffene Frauen ihren Lebensmut zurück bekommen“, sagt die Präsidentin der Colombinen, Ursula Brauckmann.

Die Präsidenten, darunter unter anderem Heinz Günther Hunold von den Roten Funken, Michael Gerhold von der Nippeser Bürgerwehr und Jörg Mangen vom Reiter-Korps Jan von Werth, wurden bei der Pressekonferenz in der Eventhalle des Festkomitees überrascht, auch die Gesellschaften wussten noch nichts von der neuen Aufgabe ihrer Führungskräfte.

Die Töchter Agrippinas haben auch bereits ein eigenes Logo und für den Präsidenten des Festkomitees, Christoph Kuckelkorn, gab es eine schicke Prinzenmütze, natürlich auch mit den obligatorischen blonden Zöpfen. Der Gedanke an den Zusammenschluss der vier größten dem Festkomitee angeschlossenen Damengesellschaften entstand bereits im März 2018. Ziel war es, die freundschaftliche Verbundenheit zu vertiefen und die vielfältige Energie der Frauen zu einem ganz neuen Konzept zu bündeln. Weitere gemeinsame Veranstaltungen sind das Ziel von Agrippinas Töchtern.

Autor: Von Stephan Eppinger