Köln | Proppevoll war der Theatersaal im Stadtgarten, als der Kölner Kulturrat am Montagabend zum 9. Mal seine Kulturpreise verlieh. Schon seit einem Monat bekannt war die Auszeichnung von Hanna Koller als Kulturmanagerin des Jahres 2017 und Anna von Friebe-Reininghaus mit dem Ehrenpreis. Überraschungssieger in der Sparte „Kulturereignis 2017“ war das Kinderfilmfestival „Cinepänz“, bei den „Jungen Initiativen“ setzte sich das „Auftakt Festival für szenische Lesungen“ durch.

Mit Hanna Koller hatte die Jury die Frau ausgewählt, die durch ihr langjähriges Engagement den Kölnern nicht nur das Ballett-Angebot erhalten hat, sondern mit Schauspiel-Intendant Stefan Bachmann auch kontinuierlich ausgebaut hat. Nicht nur ihr Wunsch ist es, dass das Depot – noch Interimspielstätte des Schauspiels – als „haus des Tanzes“ für Proben und Aufführungen erhalten bleibt. Das Preisgeld von 5.000 Euro stiftete die ifp Personalberatung. Dazu gab es für sie wie für die anderen Preisträger eine kleine praktische Skulptur, die an vier aneinandergeklebte Bleistiftbehälter erinnert.

Jugendfilmfest siegt über zwei Ausstellungen

Als Kulturereignis des Jahres 2017 waren die Ausstellung „James Rosenquist: Eintauchen ins Bild“ im Museum Ludwig und „Pas de Deux“ im Kolumba-Museum nominiert. Durchsetzen konnte sich das Kinderfilmfestival „Cinepänz“ – wohl auch eine Anerkennung für ein engagiertes Angebot, das im Vorjahr zum 28. Mal stattfand. Hier stiftete das „Quartier im Hafen“ das Preisgeld von 5.000 Euro.

Den diesjährigen Ehrenpreis erhielt die Galeristin, Sammlerin und Kulturmäzenin. Gewürdigt wurde damit ihr langjähriges finanzielles und ehrenamtliches Egagement in zahlreichen Fördervereinen, die zum Teil auch von ihr ins Leben gerufen wurden. Sie habe der Stadt durch die Stiftung hochwertiger Kunst einen unermesslichen Dienst erwiesen, begründete die Jury ihre Entscheidung und nannte als Beispiele die umfangreichen Sammlungen von Sigmar Polke und Blinky Palermo, die an das Museum Ludwig gingen.

Zum 3. Mal wurde eine „Junge Initiative“ ausgezeichnet

Mit dem Preis für „Junge Initiativen“ – erst zum 3. Mal verliehen – sollen zielgerichtet neue Initiativen, Personen und Projekträume gefördert werden, die sich Förderung, Präsentation und Vernetzung junger Kunstschaffender zur Aufgabe gemacht haben. Nominiert waren hier die „Lichtspiele Kalk“, die erst im vorigen Dezember ihren Betrieb aufgenommen haben und nach langer Zeit dem linksrheinischen Köln wieder ein Kino gegeben haben, und „Raum 13“, der in Deutz die ehemalige Motorenfabrik – Erfindungsort des Viertaktmotors – in ein kulturelles Zentrum verwandelt hat.

Hier gewann das „Auftakt Festival für szenische Lesungen“, bei dem junge Autorinnen und Autoren für drei Tage mit jungen Schauspielern zusammengebracht wurden. Ins Leben gerufen wurde die Veranstaltungen von der Autoren-Initiative „Land in Sicht“, die hierfür auch die 5.000 Euro Preisgeld in Empfang nahm, gestiftet von der DEG Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft.

Autor: ehu