Köln | aktualisiert | Neue zeitgenössische Kunst unter freien Himmel und bei freiem Eintritt, das ist das Konzept, das seit 1997 jährlich mehr als 120000 Besucher in den Skupturenpark Köln zieht. Dabei erfindet sich das beliebte Freiluftmuseum immer wieder neu – sei es durch die Neuanordnung bestehender Werke oder durch die Öffnung für neue Kunst. Am Sonntagmittag wird in unmittelbar am Rheinufer gelegenen Park die siebte Schau von „Köln-Skulptur“ eröffnet.

14 Künstlerinnen präsentieren dabei auf dem vier Hekar großen Gelände ihre neuen Werke. Dazu gehört auch lebende Kunst wie der „Harvest Moon“ von Klara Lidén, ein grüner Container, der durch den besonderen Schnitt aus einem Eibenbusch entstanden ist. Unweit davon steht ineinander verschlungen die Installation von demolierten Pollern von Bettina Pousttchi, die den Namen „Elisabeth“ trägt, benannt nach der Berliner Straße, in der der Werkstoff gefunden wurde.

Nicht sicht- dafür aber hörbar ist die Klanginstallation von Susan Hiller, die im Park die Glocken läuten lässt. Fliegende Kunstwerke erhofft sich Tamara Grcic mit ihren sechs Nistkästen auf zwei Bäume, die grasgrüne Sittiche anlocken sollen. Kunst zum Anfassen bittet die Bensbergerin Karin Sander. Sie hat Kurator Friedrich Meschede beauftragt, seine sieben Lieblingsplätze im Park mit Kreisen aus Kunstrasen der Marke „Paradise 231“ zu markieren, die natürlich auch zum liegen und entspannen benutzt werden dürfen.

Mit dem Rohstoff der Kunst setzt sich die Berliner Künstlerin Alicja Kwade auseinander, die Materialen als stehende und liegende Blöcke im Park präsentiert, bevor aus diesen Skulpturen gehauen werden. „Es ist spannend, mit neuen Werken auch neue künstlerische Positionen zu präsentieren und diese in einen Dialog mit den bestehenden Skulpturen im Park treten zu lassen“, sagt Meschede.

Dabei wurden bis auf wenige Ausnahmen auch die Werke neu gruppiert, die bereits ihren Platz dort gefunden hatten. Dazu gehört die in der Signalfarbe Orange gestaltete „Racine Du Naos“ von Mark Di Suvero, die mitten auf einer grünen Wiese ihre neue Position gefunden hat. Auf Augenhöhe begegnet dem Betrachter James Lee Byars‘ goldene Kugel „Untitled (Sigmund Freud)“ jetzt dem Besuch auf einem kleinen Hügel.

Der Skulpturenpark liegt unweit des Zoos an der Riehler Straße in Köln, ist aber auch direkt vom Rheinufer aus zugänglich. Er hat täglich von 10.30 bis 19 Uhr geöffnet. Jeden ersten Sonntag im Monat gibt es im Park um 15 Uhr öffentliche Führungen (Teffpunkt Eingang Riehler Straße).

www.skulpturenparkkoeln.de

Autor: Stephan Eppinger
Foto: Im Vordergrund die Arbeit von Bettina Pousttchi