Köln | Wallraf-Richartz-Museum Neue:  Ausstellung zeigt Studien und Skizzen des Kölner Künstlers Johann Anton de Peters. Für den Kölner Künstler Johann Anton de Peters war es der große Aufbruch in seinem Leben, als er Mitte des 18. Jahrhunderts mit 20 Jahren einem französischen Kollegen nach Paris folgte. 1791 kam er als Hofmaler und mit dem adlige „de“ in seinem Namen zurück in seine Heimatstadt. In Paris konnte er wohl finanziell nicht überleben, weil dort nach der Französischen Revolution der Kunstmarkt zusammengebrochen war. Studenten der Universität Köln haben eine Schau des Kölner Künstlers zusammengestellt.

Mehr als 200 Jahre nach seinem Tod sind es wieder junge Kölner, die sich mit seinem Werk auseinandergesetzt, und die ihre eigene Ausstellung auf die Beine gestellt haben. Gemeinsam mit dem Berliner Kunsthistoriker Gerrit Walczak haben Studenten in einem Seminar der Uni Köln die Schau „Augenblicke und Fiktionen – Johann Anton de Peters im Paris der Aufklärung“ erarbeitet.
Dazu wählten sie aus dem großen Nachlass des Künstlers im Wallraf 15 Blätter aus und stellten sie in den Kontext mit anderen Pariser Künstlern des 18. Jahrhunderts wie Francois Boucher oder Jean-Baptiste Greuze, die den Kölner maßgeblich beeinflusst haben.
„De Peters wird in der Regel aus der Kölner Perspektive betrachtet. Wir haben ihn als Teil der französischen Kunstgeschichte im Pariser Kontext gesehen“, erklärt Walczak das Konzept der Ausstellung, die bis zum 2. September zu sehen ist. Gezeigt werden Skizzen und Studien, die de Peters für seine Gemälde angefertigt hatte.

Die Schau ermöglicht einen Einblick in den Arbeitsprozess

„Die Gemälde selbst sind eher langweilig, dafür ist der Blick in den Arbeitsprozess des Künstlers um so spannender“, sagt Walczak. Häufig ist dabei der beobachtete Augenblick festgehalten worden, ohne zu idealisieren, wie der leichte Höcker auf der Nase der Maria Magdalena in einer Atelierstudie zeigt. Ziel dieser Studien war bestimmte Haltungen zu definieren oder Details des späteren Werks genauer betrachten.
Zur Schau im Graphischen Kabinett gibt es einen Katalog, der ebenfalls von den Studenten und ihrem Studenten verfasst wurde. Er kostet sechs Euro und ist im Museumsshop erhältlich. Das Museum hat Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr, donnerstags von 10 bis 21 Uhr geöffnet.

Autor: Stephan Eppinger