Köln | Einmal im Jahr öffnen Kölner ihre Privat- oder Geschäftsräume und laden Musiker und Gäste zu einem Konzert ein. In familiärem Rahmen sind dann Jazz, Klassik oder Weltmusik zu hören. Vom 13. bis 18. November findet „Musik in den Häusern der Stadt“ zum 22. Mal statt: 35 Spielorte, 36 Konzerte, 120 Musiker. Der Vorverkauf beginnt heute.

Besonders bei jungen Musikern ist die Möglichkeit eines Auftritts heiß begehrt, so Marie-Katrin Schnermann, die das Festival für den Kölner Kunstsalon organisiert. Der Kölner Saxofonist Silas Kurth bestätigt das. Er war schon 2016 dabei.

Künstler schätzen den engen Kontakt zum Publikum

„Der Applaus von 2.000 Zuhörern in der Philharmonie ist natürlich mitreißend. Aber es gibt eine große Distanz zum Publikum“, erklärt er. „In einem intimen Rahmen ist man näher dran, es ist lockerer. Ich moderiere das Programm, es gibt viel zu lachen, und anschließend spricht man mit den Gästen und den Gastgebern.“

Am 18. November spielt er mit seinem Quartett „Sixties with Sax & Drums“ im „25hours Hotel“, das seine Räume erstmals zur Verfügung stellt. Neue Spielstätten sind auch die Synagoge in der Roonstraße, Restaurant „Acht“ (Spichernhöfe) und „eco – Verband der Internetwirtschaft“. Besonders spannend dürfte es mit vier Sängerinnen in der Dunkelheit der „unsicht-Bar“ werden. Wieder dabei ist das Winterquartier des Circus Roncalli.

Viele junge Musiker wurden schon mit Preisen ausgezeichnet

Junge Musiker – das heißt nicht blutige Anfänger. Im Gegenteil, viele wurden schon mit nationalen oder internationalen Preisen ausgezeichnet– wie Percussionist Lukas Meile, Pianist Alexander Zolotarev oder Josephina Lucke. Ganze 17 Jahre alt ist die Pianist, die sich für ihren Kölner Auftritt Werke von Debussy ausgesucht hat.

Es dürfte etwas für jeden Musikgeschmack dabei sein – Rock ist in diesem Jahr allerdings rar, ebenso Singer & Songwriter. Vor allem Jazzfans kommen in diesem Jahr auf ihre Kosten. So kommen unter anderem das Duo Soleil Niklasson & Wolf Martin, das Trio Feliz, Heiner Wiberny & Marius Peters, die Soulsängerin Alana. Für Klassik stehen das Duo Cellopiano (Carlo Lay und Yun-Ting Hung) oder die beiden Syrer Athil Hamdan (Cello) und Ghaith Jammal (Klavier).

Die Gastgeber stellen nicht nur die Räume – ab 30 Plätze – zur Verfügung, Sie sollen auch für Getränke und kleine Imbisse sorgen. Private zahlen außerdem einen Festivalbeitrag von 950 Euro, gewerbliche 2.950 Euro. Ursula Becker und Andreas Schmitz ist es das wert. Sie hatten vor 18 Jahren schon einmal das „trio Soli Sono“ – das wohl beste Flötenensemble der Welt – begrüßen können. In diesem Jahr haben sie es sich wieder gewünscht. Ganz gespannt darauf, wie es sich seitdem entwickelt hat.

Vom 14. bis 18. November findet „Musik in den Häusern der Stadt“ mit 14 Konzerten auch in Bonn statt. Programm und Karten (22/15 uro) für Köln unter http://www.kunstsalon.de/festivals/musik-in-den-haeusern-der-stadt/

Autor: ehu | Foto: Michael Bley
Foto: Violinist Won-Ho Alexander Kim führt mit dem „Tonali Trio“ durch die geschichte derStreichtrios in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Foto: Michael Bley