Köln | In einer aktuellen Studie mit dem Namen „Abenteuer Erstbewerbung“ ist die Jugendstil-Agentur, ein Geschäftsbereich der Einstieg GmbH aus Köln, dem Bewerbungsverhalten junger, angehender Berufsanfängerinnen und -anfänger nachgegangen. Das Ergebnis erstaunt ein wenig.

Denn obwohl das Smartphone und seine vielfältigen Möglichkeiten unter den Jugendlichen ausgesprochen beliebt ist und häufig genutzt wird, spielen moderne Anwendungen für die Bewerbung dieser Zielgruppe offenbar keine so große Rolle. Wie die Umfrage unter 572 nach dem Zufallsprinzip ausgesuchten 17- bis 20-Jährigen nun herausfand, bewerben sich die meisten nach wie vor über die klassischen Bewerbungswege, also per E-Mail oder per Post.

App-Anwendungen oder gar Bewegtbild-Bewerbungen spielen hingegen kaum eine Rolle. So gaben drei Viertel der Befragten an, dass sie sich schon einmal per Mail, 63 Prozent per Post beworben haben. Die Möglichkeit einerBewerbung über ein Online-Unternehmensportal haben 45 Prozent der Jugendlichen genutzt, Mehrfachnennungen möglich.

Zurückhaltung bei Apps – eine Chance für Arbeitgeber

Lediglich zwei Prozent der Jugendlichen haben Erfahrung mit einer Bewerbung via App gemacht und das, obwohl 97 Prozent der Befragten Kritik an der klassischen Bewerbung äußern. So empfinden Jugendliche vor allem das Anschreiben und den Aufwand als nervig. Zudem macht ihnen die Einhaltung formaler Anforderungen Angst.

„Für Unternehmen liegt hier aber auch eine Chance, wenn sie Jugendlichen glaubhaft vermitteln können, dass eine Bewerbung per App genauso akzeptiert ist wie die klassische schriftliche Bewerbung“, sagt Ichrak Boubaker, Projektleiterin der Studie. „Weniger formalisierte und niedrigschwellige Bewerbungswege können in diesem Zusammenhang einen Wettbewerbsvorteil für Ausbildungsbetriebe darstellen“, so Boubaker.

Weitere Erkenntnisse der Studie

36 Prozent der Befragten hat dieses Wissen jedoch in der Praxis nicht weitergeholfen. Geht es um die Umsetzung der Bewerbung, dann steht die Hilfe der Familie mit fast 69 Prozent an erster Stelle. Bei der Frage nach der Bewerbungserfahrung ist festzustellen, dass sich 90 Prozent der Befragten am Ende ihrer Schulzeit bereits mindestens einmal beworben haben – meist im Rahmen eines Praktikums, für einen Nebenjob oder für eine Ausbildung.
Außerdem zeigt die Studie, je höher der angestrebte Schulabschluss ist, desto geringer ist die Bewerbungserfahrung. Werden sie nach der Unterstützung bei Bewerbungsthemen gefragt, wünschen sich 32 Prozent der Befragten Hilfe beim Thema Einstellungstest. 70 Prozent erachten es als „sehr wichtig“, bereits in der Schule auf Einstellungstests vorbereitet zu werden.

Die Befragung fand online im Zeitraum zwischen September bis Oktober vergangenen Jahres statt.

Autor: bfl
Foto: Bewerbung per App. Noch halten die Jugendlichen an klassischen Bewerbungsunterlagen fest.