Köln | Mehr Geld für die berufliche Ausbildung von Langzeitarbeitslosen fordert Jörg Mährle, Geschäftsführer der DGB-Region Köln-Bonn-Leverkusen. Er verweist darauf, dass von den aktuell rund 45.000 Betroffenen nicht einmal jeder Zweite eine abgeschlossene Berufsausbildung hat.

„Wir brauchen eine Qualifizierungs- und Bildungsoffensive“, fordert Mährle. Förderangebote, die zu einem beruflichen Abschluss führten, müssten verstärkt und finanziell besser ausgestattet werden. Stattdessen seien in den letzten zehn Jahren die Gelder für berufliche Eingliederung bundesweit um 50 Prozent gekürzt worden. „Die Jobcenter sind definitiv unterfinanziert. Der Bund sollte die entsprechenden mittel um mindestens eine Milliarde Euro aufstocken.“.

Auch die Zeit nach der Umschulung müsse finanziell besser abgesichert werden. „Es ist widersinnig, dass eine Umschulung oder eine abschlussorientierte Qualifizierung weniger honoriert wird, als ein Ein-Euro-Job“, kritisiert der Gewerkschafter. Er schlägt deshalb eine langfristige Absicherung vor. Dieses Geld ist gut angelegt, denn mit einem Berufsabschluss steigt die Wahrscheinlichkeit auf langfristige Integration deutlich.“

Im Juni waren allein in Köln 45.639 Menschen arbeitslos, 28.134 von ihnen hatten keine Berufsausbildung, 8.851 keinen Hauptschulabschluss.

Autor: ehu
Foto: Die Förderung für Langzeitarbeitslose reicht nicht aus, meinen die Gewerkschaften.