Berlin/Kabul | Die Bundeswehr hat bei ihrem achten Evakuierungs-Flug aus Kabul 230 Personen aufgenommen und nun insgesamt über 1.000 Menschen ausgeflogen. Das teilte das Bundesverteidigungsministerium am frühen Donnerstagabend mit. Die A400M-Flieger pendeln seit Dienstag zwischen der afghanischen Hauptstadt und der usbekischen Hauptstadt Taschkent.

Zuvor hatte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hervorgehoben, dass man eine „große moralische Verantwortung“ habe, afghanische Ortskräfte auszufliegen. Nach der Machtübernahme der Taliban am Sonntag gibt vermehrt breite Kritik an den Evakuierungsplänen der Bundesregierung, insbesondere das Auswärtige Amt und Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) stehen dabei im Blickpunkt.

Seehofer: Haben „große moralische Verantwortung“ für Ortskräfte

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat die Aufnahme von Ortskräften der Bundeswehr in Afghanistan bekräftigt. „Es ist vollkommen unbestritten, dass die Ortskräfte und ihre Familienangehörigen nach Deutschland kommen sollen“, sagte er nach der Sondersitzung des Innenausschusses am Donnerstagnachmittag. Dafür gebe es auch eine „große moralische Verantwortung“, so der CSU-Politiker.

Das betreibe man sehr stark. „Das sind übrigens keine Flüchtlinge oder Asylbewerber, sondern sie bekommen eine Zustimmung der Bundesregierung für einen Aufenthalt in Deutschland aus gesamtstaatlichen politischen Interessen“, hob der Minister hervor. Seit 2013 habe man 4.800 Ortskräfte und Angehörige nach Deutschland geholt.

Bund und Länder seien einig, dass man bei der Rettung „alle Hebel in Bewegung“ setzen solle.

Autor: dts