Köln | Bei den Altstädtern Köln freut man sich auf eine ganz besondere Session. Denn wenn an 7. Februar 2013 der Kölner Oberbürgermeister gemeinsam mit dem Festkomiteepräsidenten und dem Kölner Dreigestirn den Countdown um 11:11 beginnt dann richtet das grün-rote Traditionskorps die Eröffnung des Straßenkarnevals zum 60. Mal aus. Die Altstädter erzählen ihre Version der Geschichte des Wieverfastelovends so.

Fangen wir nach dem II. Weltkrieg an. 1950 sei in der Großmarkthalle zunächst für zwei Jahre gefeiert worden. Dann sei man auf den Alter Markt zurückgekehrt, auf dem bis 1930 vor allem die Marktfrauen ausgiebig gefeiert haben sollen. 1953 haben dann die Altstädter das Zepter übernommen und die Veranstaltung ausgerichtet, so die Chronik des Traditionskorps. Im Jahr 1954 habe Altstädter Präsident Fritz Figge, der auch im Vorstand des Kölner Festkomitees aktiv war, die Veranstaltung mit folgendem Vers eröffnet:

„Alaaf Ehr kölsche Bürger allzomol.
Wie en fröhere Johre sin mer widder do,
Altstadt un Altstädter, he om Aldermaat.
Jo, wie of han mer dat Spillche ald jemaht.
Drom rofe ich üch jetz zo, met fruhem Hätze,
paßt op, ehr kölsche Mädcher un Fetze.
D’r Vürhang geit op,
uns kölsch Thiater deit beginne.“

Sechzig Jahre bereiten die Altstädter die Veranstaltung vor, die mit den modernen Medien mittlerweile auch weit über die Grenzen Kölns hinaus strahlt. So stellt der Literat der Altstädter, seit 30 Jahren übrigens Hubert Koch, der in dieser Session auch ein Jubiläum feiert, das Programm zusammen. Dabei achten die Altstädter auch darauf Newcomern und weniger bekannten kölschen Bands eine Chance zu geben und vor dem riesigen Publikum aufzutreten. Und natürlich wird die Outdoorsitzung auch von einem Aufzug des Korps und dem Mariechentanz der Altstädter begleitet. Wer Weiberfastnacht vor der Bühne erleben will, der kann übrigens Karten bei den Altstädtern bestellen.

Autor: ag, Q.: Altstädter
Foto: Das Bild ist aus dem Altstädter Archiv und zeigt Weiberfastelovend 1953. Foto: Archiv der Altstädter