Beide Festivaltage ausverkauft
Schwarz war an diesem Wochenende die Farbe des Sommers. Beim IV. Amphi Festival am Kölner Tanzbrunnen. Aus Belgien, Frankreich, den Niederlanden, der Schweiz und ganz Deutschland waren die Fans der Elektro und Rock Musik nach Köln gereist. Mit 13.000 Zuschauern pro Tag war das Festival sowohl am Samstag als auch am Sonntag erstmalig ausverkauft. Im letzten Jahr waren es 9.000 Zuschauer pro Tag. Auch wenn das Wetter nicht immer mitspielte und leichte Schauer sich zwischen die tanzende Menge ihren Weg bahnte, tat es der super Stimmung keinen Abbruch. Alle Bands sorgten für beste Laune. Wer aber einmal chillen wollte, nutzte dazu den angrenzenden Beachclub.



Oomph! Sänger Dero genießt das Bad in der Menge


Dero springt in die Menge
Hauptact am Samstagabend war die Gruppe Oomph!. Dero, Flux und Crap gaben alles. Genau so wie Joakim Montelius von der Band Covenant. Er kam mit Krücken auf die Bühne, nachdem er sich am Vorabend beim ersten Amphi Cup eine Verletzung am Fuß zugezogen hatte. Geholfen hat sein Einsatz beim Hallenfussballturnier am Samstag jedoch nicht, den gewann letztendlich die Devotees. Doch beim Turnier ging es ja auch um den guten Zweck. Zwei Euro von jedem verkauften Ticket gingen an einen ambulanten Kinderhospizdienstes in Köln, der sich als ehrenamtlicher Verein seit April 2006 der Pflege und Familienberatung behinderter Kinder verschrieben hat.

Hämmernde Beats und aggressivverzerrte Shouts
Auf der anderen Bühne spielten parallel zu Oomph! Combichrist. Während sich Oomph-Sänger Dero in die Menge warf und das Publikum spaßeshalber immer wieder anstachelte, noch mehr aus sich herauszuholen, weil er sich sonst hinter der Bühne erschießen würde, heizte Sänger Andy LaPlegua von Combichrist mit hämmernden Beats und aggressivverzerrten Shouts den Fans auf der zweiten Bühne im Theater ein. Bei der anschließenden After Show tanzten rund 5.000 Fans bis früh in den Morgen.


Steve Naghavi von And One weiß wie er die Menge zum tanzen bringt.


Amphi 2008-"Fühlt sich an wie zu Hause“

Ruhiger begann der Sonntagvormittag. Die meisten Besucher trudelten erst am Nachmittag ein. Zum Film Operation Zeitsturm von der Band Welle Erdball hatten sich knapp 100 Besucher im Theater des Tanzbrunnens eingefunden. Letzte Instanz war die erste Band die am Sonntag die Fans voll im Griff hatte. Mit ihren lyrischen deutschen Texten, die auf klassische Streicher Arrangements und Rockmusik treffen, wussten sie das Publikum zu begeistern. Andere Bands wie Das Ich, Suicide Commando, , Clan of Xymox, Projekt Pitchwork und Eisbrecher machten dort weiter, wo Letzte Instanz aufgehört hatte. Vom Gothic Rock, über Aggrotech bis hin zum elektronischen Trip Rock war alles vertreten, was den Puls der Fans höher trieb. Gegen Abend spielten dann die Hauptacts auf: And One, draußen auf der Haupttribüne, verstand es die Menge trotz kühler Temperaturen zum Kochen zu bringen. Die Songs sprudelten nur so über vor Energie und Emotionen und verleitetn die Fans zum Klatschen und Tanzen. Frontman Steve Naghavi brachte es auf den Punkt: „And One auf dem Amphi Festival 2008. Fühlt sich an wie zu Hause.“ Zur gleichen Zeit spielte im Theater die Band Diary of Dreams. Mit ihrer Musik und ihren Texten versetzten sie ihre Zuhörer in eine dunkle und melancholische Welt. Den Krupps war es dann vorbehalten, das Amphi Festival 2008 musikalisch zu beenden, ehe die After Show Party die Nacht wieder zum Tage machte.

Ersten Künstlerzusagen für V. Amphi Festival 2009
Für das V. Amphi Festival 2009 am Tanzbrunnen stehen die ersten Künstler auch schon fest. So werden Front 242, Unheilig, Feindflug, Saltatio Mortis, Scandy, Panzer AG, Absolute Body Control, Jäger 90 und Xotox aufspielen. Weitere Bands sollen noch folgen. Auch im nächsten Jahr wird wohl wieder mit einem großem Andrang zu rechnen sein. Das Amphi Festival hat sich nach dem Ortswechsel von Gelsenkirchen nach Köln in der Domstadt etabliert. So sieht es auch Ronny Gehring, Veranstaltungsorganisator des Amphi Festivals: „Der Ortswechsel hat sich in jedem Fall gelohnt. Der Tanzbrunnen ist eine wunderschöne Location, die zudem den großen Vorteil hat, dass uns dort zwei Bühnen zur Verfügung stehen. Des Weiteren bieten wir dem Besucher und Gästen ordentliche und gepflegte sanitäre Einrichtungen, die es auf vielen Festivals so nicht gibt. Auch sonst bieten der Tanzbrunnen und Köln viele Vorteile. Angefangen bei der verkehrsgünstigen Lage bis zu hin zu den Unterkunftsmöglichkeiten, den Hotels, die es im ausreichendem Maße in Köln gibt, und wer zelten möchte, kann das natürlich auch tun.“  Laut Aussage des Sanitätsdienstes gab es nur das Übliche. Kleinere Blessuren, umgeknickte Füße, Schürfwunden und Blasen an den Füßen. Es gab keine Alkoholprobleme. Ebenso war am Wochenende kein Polizeieinsatz nötig. „Alles friedlich“, erklärte Ronny Gehring.



Johannes Braun für report-k.de/Kölns Internetzeitung