Zahlen einmal anders: Antje Julius hatte sich für ihre Diplomarbeit etwas ganz Besonderes ausgedacht. „Mich hat immer schon interessiert, wie man eine Fülle von Informationen so darstellen kann, dass sie greifbar und vorstellbar wird. Das hat mich schließlich auf die Daten des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik gebracht.“ Entstanden ist aus ihrer Arbeit nicht nur eine sehr gute Diplomarbeit. Das Werk stieß im Amt für Stadtentwicklung und Statistik auf so große Begeisterung, dass sie es zu ihrer Festschrift zum 125-jährigen Jubiläum machten.

Ein „Sechser im Lotto“
Auf knapp 150 bunten Seiten bringt Julius dem Leser Zahlen, Daten und Fakten über das Kölner Stadtleben anschaulich und optisch interessant näher. Sei es durch illustrierte Größenverhältnisse beispielsweise über die Anteilsverteilung von Ausländern in Köln oder durch Fotos. Die illustrierten Daten sind natürlich nicht so genau wie detaillierte Tabellen und Diagramme. Dennoch bezeichnet Hermann Breuer, Abteilungsleiter des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik, die Arbeit als „Sechser im Lotto“. Denn sie zeigt, dass „Statistiken nicht grau und spröde sind, sondern Informationen über das Leben in der Stadt enthalten“, so Breuer. Und so erfährt der Leser der Festschrift übersichtlich und kompakt dargestellt, dass es viel mehr Fußballvereine als andere Sportvereine gibt, dass das Fahrrad die größte Gruppe der Fahrzeuge bildet und dass die meisten Touristen aus dem Vereinigten Königreich kommen.

Festschrift kostenlos erhältlich
Dilpom-Designerin Antje Julius war selbst überrascht über den großen Zuspruch, den ihre Arbeit erhielt. „Die Begeisterung des Amtes hat mich ermutigt, noch unkonventioneller zu denken. Da war ich am Anfang schon vorsichtiger.“, so die 26-Jährige. Doch die Darstellungen haben überzeugt. In einer Auflage von 2.000 Exemplaren ließ das Amt für Stadtentwicklung und Statistik die Diplomarbeit nun als Festschrift drucken. Ein Großteil der Auflage wird von der Kölner Wirtschaftsförderung verteilt. Interessierte Bürger können sich jedoch kostenlos ein Exemplar im Kölner Stadtmuseum oder im Amt für Stadtentwicklung und Statistik abholen. Maria Kröger, Leiterin des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik, überlegt nun sogar, einige der Illustrationen für das Jahrbuch des Amtes zu übernehmen.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung