Köln | Das Bundesverkehrsministerium hat den Ausbau des so genannten Bahnknotens Köln als „vordringlichen Bedarf“ eingestuft. Die Reaktionen darauf waren überwiegend positiv. Schon seit langer Zeit hatten Lokalpolitiker und der NVR für diese Aufwertung gekämpft.

Auch aus Düsseldorf, genauer aus dem dortigen Landesverkehrsministerium, freute man sich über die Aufwertung des Ausbaus am Nadelöhr Köln. Schon seit vielen Jahren kämpfen nicht nur Politiker um eine dringend notwendige Erweiterung der Kapazitäten. Bislang betrachtete der Bundesverkehrsminister die Vorhaben zum Ausbau jedoch als „potenziellen Bedarf“. Das hat sich mit der Neueinstufung nun geändert.

„Von den Maßnahmen für den Fernverkehr profitiert auch der gesamte Schienenverkehr in Nordrhein-Westfalen ganz erheblich. Mit dem Ausbau der Infrastruktur schaffen wir mehr Platz auf der Schiene. Das bringt eine echte Entlastung für Güter-, Personen und Nahverkehr“, kommentierte Landesverkehrsminister Hendrik Wüst die Entscheidung seines Amtskollegen in Berlin, Andreas Scheuer.

Ausbau des Bahnknotens Köln auch für das Umland wichtig

Wie der Nahverkehr Rheinland NVR am heutigen Dienstag bekannt gab, fand die Aufwertung im Rahmen des derzeitigen Bundesverkehrswegeplans 2030 statt. Mit der Einstufung als „vordringlicher Bedarf“ gehört der Ausbau des Bahnknotens Köln nun zu den Vorhaben mit der höchsten Dringlichkeitsstufe. Diese Projekte erhalten damit eine ganz konkrete Umsetzungsperspektive und können nun geplant werden, hieß es dazu weiter. Schon seit längerer Zeit hatten Kölner Politiker wiederholt einen schnelleren Ausbau dieses Nadelöhrs gefordert (Report-k.de berichtete).

Für den Ausbau des für die Zukunftsfähigkeit des Schienenverkehrs des Rheinlandes lebenswichtigen Eisenbahnknotens hat das Bundesverkehrsministerium rund 3,7 Milliarden Euro veranschlagt. Dabei geht es nicht um eine Großmaßnahme, sondern um ein Maßnahmenbündel, von dessen Umsetzung die komplette Region profitieren wird. Unter anderem ist der Ausbau der sogenannten „Westspange“ zwischen Köln Hansaring und Hürth-Kalscheuren enthalten. Nur durch diese Gleiserweiterung können die notwendigen Kapazitätssteigerungen für den Nah-, Fern- und Güterverkehr erreicht werden, teilte der NVR mit.

Auch Köln-Aachen wird mit mehr als 200 Millionen Euro gefördert

„Wir sind begeistert, dass der Bund die Maßnahmen zum Ausbau des Bahnknoten Köln im Rahmen der Knotenbewertung anerkannt und in die höchste Kategorie für bundesweite Ausbaumaßnahmen aufgenommen hat. Damit sind die jahrelangen Bemühungen von NVR, DB Netz und Land NRW belohnt worden. Ich freue mich auch für unsere Fahrgäste, denn damit sind die Grundlagen für eine zukunftsfähige Erweiterung und Modernisierung des Kölner Eisenbahnnetzes gelegt“, so NVR-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober.

Ebenfalls in die Kategorie „vordringlicher Bedarf“ wurde die Ausbaustrecke Köln – Aachen eingestuft. 206 Millionen Euro sind für diese Infrastrukturmaßnahme vorgesehen, die im Rahmen des „Deutschlandtaktes“ gefördert wird. Dabei handelt es sich um ein kürzlich vom Bundesverkehrsministerium vorgestellten optimierten Fahrplan, mit dem die Fahrgäste öfter und schneller überall an ihr Ziel kommen sollen. Für dessen Umsetzung benötigt die Region zwischen Köln und Aachen ein hochleistungsfähiges Schienennetz für den Personen- und Güterverkehr.

„Die Aufnahme in die höchste Kategorie des Bundesverkehrswegeplans ist eine sehr gute Nachricht für Aachen und das gesamte Rheinland. Die Maßnahmen sind in den vergangenen Monaten gutachterlich unter die Lupe genommen und auf ihre Wirtschaftlichkeit untersucht worden – wir freuen uns über das sehr positive Ergebnis. Als nächsten Schritt werden wir nun mit Land und Bund in die Detailplanung der Maßnahmen gehen“, betonte NVR-Geschäftsführer Heiko Sedlaczek abschließend.

Autor: rk