Die Kölner-Tourismusbilanz wurde von Geschäftsführer Jürgen Amann in den Räumen von 4711 an der Glockengasse präsentiert. Foto: Eppinger

Köln Positive Zahlen konnte Köln-Tourismus-Chef Jürgen Amann bei der Präsentation seiner Bilanz für das vergangene Jahr vermelden. So hat die Domstadt mit 3,8 Millionen Gästen (plus 20,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) und 6,6 Millionen Übernachtungen (plus 17 Prozent) das Vorkrisenniveau des Jahres 2019 erreicht. Damit liegt Köln im Vergleich zu anderen Großstädten wie Berlin, München, Dresden oder Hamburg klar vorne. “Es schaut so aus, wie wenn die Krise nie da gewesen wären”, erklärt Amann.

So sind im Freizeitsektor Städtereisen an den Rhein noch beliebter als vor der Krise, wobei nach wie vor der Großteil der Gäste (66,6 Prozent) aus dem Inland nach Köln kommt. Auf den folgenden Plätzen liegen die Niederlande, Großbritannien und die USA. Zu den wichtigsten Reiseanlässen gehören in Köln Kulturveranstaltungen (28 Prozent). Hier hat man am Rhein ebenfalls die Nase vorne im Vergleich zu anderen touristisch interessanten Großstädten.

Mit 37.616 stiegt auch die Zahl der Kölner Hotelbetten um 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Bruttoumsätze aus dem Tourismus haben mit 5,24 Milliarden Euro ebenfalls das Niveau von 2019 wieder erreicht. Dabei entfallen 2,2 Milliarden auf das Gastgewerbe, zwei Milliarden auf den Einzelhandel und eine Milliarde auf Dienstleistungen.

Die Geschäftsreise ist wieder zurück

Gesunken ist die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Köln-Gäste – diese lag 2023 bei 1,7 Tage. “Das zeigt, dass die Geschäftsreise wieder zurück ist. Allerdings gilt das nicht für die klassische Reise zum Beispiel zu einem Geschäftstermin. Gestiegen sind dagegen die promotablen Reisen zu Messen, Tagungen und Kongressen. Einige Messen konnten 2023 neue Rekordzahlen verbuchen. Köln ist auch als Kongress- und Tagungsort stärker aufgestellt, als dies vor der Krise der Fall war. Hier setzen wir 2024 vor allem auf die Eröffnung des neuen Confex der Messe, das eine wichtige Lücke in der Stadt schließen soll und das vorab bereits sehr gut gebucht wurde”, sagt Amann.

Dazu kommen sportliche Reiseanlässe wie die vergangene Handball-EM und die kommende Fußball-Europameisterschaft im Sommer. Hier soll es besondere Angebote für die Fans geben, deren Nationalteams in Köln zu den fünf EM-Begegnungen anreisen werden. Zum Fußballfest gehören eine passende App genauso wie Stadtführungen in den jeweiligen Landessprachen oder eine “Fan-Card” für Busse und Bahnen.

Köln-Tourismus setzt auf eigene KI-Anwendung

Für das laufende und die kommenden Jahre setzt man bei Köln-Tourismus weiter auf den Ausbau der Digitalisierung, um Zielgruppen für Reisen nach Köln effektiver ansprechen zu können und um die Marke Köln im Profil weiter zu schärfen. “Das Suchverhalten im Web hat sich komplett verändert. Heute läuft von der Inspiration zu einer Reise über die Information und die Buchung bis zur Bewertung alles digital ab. Hier ist es wichtig, in einer hohen Qualität Daten wie Texte und Bilder online zu platzieren”, erläutert Amann, der bei seinem Unternehmen mit “VisitKöln GPT” auf eine eigene KI-Lösung setzt. Die stärksten Kommunikationskanäle sind für Köln-Tourismus aktuell TikTok und Instagram, wo bei der letztere Kanal in diesem Jahr ein Relaunch erfahren wird.

Im Mai ist zudem die Wiedereröffnung des energetisch sanierten Gebäudes von Köln-Tourismus am Dom mit einer komplett aufgefrischten Tourist-Info geplant. So wird es zum Beispiel statt Schaufenstern künstlerisch gestaltete Fenster mit Einblick in den Innenraum geben, der deutlich offener und kommunikativer werden soll. Neu ist auch der Zugang für alle zur Empore mit direktem Domblick, wie dies beim 1955 eröffneten Bau ursprünglich angedacht war. Zurückkehren wird zudem der Shop von Köln-Tourismus.