Köln | Die 1960er Jahre waren in den USA eine Zeit des Aufbruchs. Das Fotografen-Ehepaar Pirkle Jones und Ruth-Marion Baruch dokumentierte zwei wichtige Bewegungen dieser Zeit: Die „Black Panther“-Bürgerrechtler und das Leben der Hippies um San Francisco. Ihr Ziel: deren negativen Image etwas entgegenzustellen. 50 ihrer Schwarzweiß-Aufnahmen sind jetzt im Museum Ludwig zu sehen.

Pirkle Jones: „Untitled (Black Panthers demonstration, Alameda County Courthouse, Oakland, CA, during Huey Newton’s trial), July 30, 1968“. © Pirkle Jones Foundation

Obwohl die Rassentrennung in den USA offizielle 1964 abschafft worden war, bestand sie weiter. Die Black-Panther-Party wurde 1966 als Reaktion auf die Ermordung des schwarzen Bürgerrechtlers Malcolm X (durch Mitglieder seiner eigenen Aktion, der „Nation of Islam) ein Jahr zuvor gegründet. Schon durch ihre paramilitärähnlichen Uniformen setzten die Black Panther ein Gegengewicht zu der gewaltfreien Bürgerbewegung, die von Martin Luther King angeführt wurde. 1982 lösten sich die Black Panther auf.

Die Fotos von Pirkle Jones (1914-2009) und Ruth-Marion Baruch (1922-1997) zeigen die Demonstrationen der Black Panther rund um den Prozess gegen das Partei-Mitglied Huey Newton. Dieser wurde 1968 in Oakland wegen Mordes zu 15 Jahren verurteilt, später wurde das Verfahren neu aufgerollt, die Anklage fallengelassen. Zu sehen sind Gruppen- und Einzelporträts von Anführern und Demonstrationsteilnehmern. In der Bildgestaltung zurückhaltend, geht das oft an Martialität grenzende Selbstbewusstsein der Dargestellten allein von diesen aus. Aber auch Sensibilität und

Von San Francisco aus ging „Flower Power“ in die Welt

Ganz anders die Aufnahmen aus der Hippie-Szene, etwa dem Leben auf den Hausbooten von Sausalito. Auch hier Porträts, aber auch „Stillleben“ aus dem Wohnumfeld. Selbst ein halbes Jahrhundert später strahlen die Fotos noch die Lässigkeit der Flower-Power- Bewegung aus, die Sehnsucht nach Entdeckung der Welt, spiritueller Bewusstseinserweiterung und – ganz einfach – einem lockeren und selbstbestimmten Leben.

Die Fotos erhielt das Museum Ludwig 2013 von der Pirkle-Jones-Foundation. Sie sind Teil der Fotographischen Sammlung, die insgesamt rund 40.000 Arbeiten umfasst. In regelmäßigen Abständen werden einzelne Aspekte der Sammlung vorgestellt.

[infobox]„Black Power – Flower Power: Fotografien von Pirkle Jones und Ruth-Marion Baruch“ – bis 3. Juni 2018. Museum Ludwig Heinrich-Böll-Platz, Di-So 10-18 Uhr, jeden 1. Donnerstag im Monat 10-22 Uhr

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Autor: ehu
Foto: Pirkle Jones: „Wayne with His Parrot (Normal-Norman Carlin, Michael Scott center, and unidentified man right, #10, Gate Five, Sausalito, CA)“, 1970. © Pirkle Jones Foundation