Die Lotta in der Südstadt boykottiert die WM-Spiele und setzt am EIngang sichtbar ein Zeichen. Foto: Bopp

Köln | Fußball-WM in Katar? Nein Danke.

Das sagen nicht wenige Gastronomen aus dem Veedel, die die Übertragungen der Spiele Mitte November wegen der Kritik am Gastgeberland boykottieren.

Die bekannte Südstadt-Kneipe „Lotta“ gehört wie das „Chlodwig Eck“ zu den prominenten Verweigerern der Live-Sendungen von Messi, Mbappé, Ronaldo und Co. und wartet stattdessen mit einem „Alternativprogramm“ auf.

Mit-Initiator Rolf Peter: „Mit der Lesung des Autors Dietrich Schulze-Marmeling zu seinem Buch „Boykott Katar 2022! Warum wir die FIFA stoppen müssen“ machen wir am 22.11. den Auftakt zu unserem Alternativprogramm zu der Fußballweltmeisterschaft, die wir in diesem Jahr nicht übertragen werden. Stattdessen bieten wir Euch an verschiedenen Spieltagen ausgewählte Events an, um die Freude und Leidenschaft am Fußball in Kickerturnier, Fußballquiz und weiteren schönen Veranstaltungen gemeinsam auszuleben – fernab der zu boykottierenden WM in Katar. Inhaltliche Inputs sind uns dabei ebenso wichtig wie die Freude am Spiel.“

Meine Frau und ich werden aus Solidarität in diesen Kneipen sicher Umsatz machen

Katar-Gegner Andreas Rettig

In der Lotta läuft Frauenfußball statt Messi und Ronaldo

Weiter heißt es: „Ergänzend zeigen wir einige Spiele des Global ASAP Cup, einer DIY-Alternativ-Weltmeisterschaft sowie ausgewählte Spiele der Frauen Champions League, die wir jeweils tagesaktuell ankündigen und in der LOTTA streamen werden.
Wir boykottieren die Fußball WM 2022 in Katar und malen Euch ein kritisches und buntes Alternativprogramm.“

Dazu gehört u.a. ein Kneipenquiz und Dart-Turnier. Sowie ein Playstation-Turnier und ein Kicker-Turnier.

Die Macher sind konsequent und zeigen aus ihrer Sicht Haltung. In Andreas Rettig haben sie einen prominenten Fürsprecher.

Andreas Rettig ist ein prominenter Gegner der WM-Vergabe an Katar. Foto: Bopp

Das sagt Andreas Rettig zum Katar-Boykott der Kölner Kneipen

Der Ex-Manager des 1.FC Köln und Ex-Chef der DFL, der sich zuletzt mit FC Bayern-Original Uli Hoeßen zu dem Thema leidenschaftlich anlegte, zu report-K: „Ich finde die wichtigste Botschaft ist, dass hier Menschen, die durch Corona und die gesamtwirtschaftliche Situaton gebeutelt sind, dennoch Haltungsfragen höher bewerten als den wirtschaftlichen Vorteil, da zolle ich ganz hohen Respekt.

Wir alle haben leicht reden, aber eine unternehmerische Entscheidung von so einer Tragweite zu treffen, finde ich großartig. Meine Frau und ich werden aus Solidarität in diesen Kneipen sicher Umsatz machen. Wichtig wird sein, dass dieses Thema weiterhin für eine Aufmerksamkeit sorgt. Man muss mit dem Märchen aufhören, dass es Verbesserungen durch die WM gegeben hat, das ist nur durch den öffentlichen Druck geschehen.“