„Man nennt uns Zeitzeugen, doch wir sind nicht nur Zeitzeugen, sondern auch Zeugen der aktuellen Zeit. Unsere neue Aufgabe außer von unseren schrecklichen Erlebnissen zu erzählen ist, die Leute vor potentiellen Konflikten zu warnen“,  sagt Czeslaw Nadolny. Der 87-Jährige kam ins Konzentrationslager Dachau und gehört zu einer 12-köpfigen Gruppe von polnischen KZ-Überlebenden, die heute von Bürgermeisterin Angela Spizig  im Historischen Rathaus empfangen wurde.

Etwa zwei Wochen lang sind die Polen auf Einladung des Maximilian-Kolbe-Werks zu Gast in Köln und in der Umgebung. Neben einem Ausflug ins Ahrtal berichten sie Schülern in verschiedenen Schulen von ihren grausigen Erlebnissen, wie heute etwa in der Realschule im Hasental. „Mit ihrer Gesprächsbereitschaft und ihrem Versöhnungswillen öffnen Sie die Herzen der Schüler“, sagt Angela Spizig. Bei den Schulbesuchen machte Nadolny bislang gute Erfahrungen:  „Die Schüler sind sehr interessiert und stellen viele kluge Fragen.“ Die wird er vielleicht auch morgen fortsetzen können, denn morgen steht ein Zeitzeugenbesuch in der Theodor-Heuss-Realschule in Sülz an.

Nadin Hüdaverdi für report-k.de/ Kölns Internetzeitung