Symbolbild

Köln | Was bedeutet es für die Kölner*innen, wenn der Regionalrat der Bezirksregierung Köln am 10. Dezember einen neuen Regionalplan für Köln aufstellt? Mit dieser Frage beschäftigte sich die Kreisgruppe Köln des BUND und kommt zum Schluss, dass eine Kurskorrektur nötig sei.

Der Entwurf des neuen Regionalplans sieht in Köln bis 2043 vor, dass es einen Bedarf an Flächen von 2.920 Hektar benötigt, um Wohnen und gemischte Nutzungen zu ermöglichen. Der BUND rechnete dies um: Es ist eine Fläche von 1.100 Fußballfeldern. Damit werde der Entwurf des Regionalplans nicht den Forderungen des Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) gerecht, der fordere, dass der Flächenverbrauch in Deutschland bis 2030 auf netto null gesetzt ist.

BUND-Vorstandsmitglied Helmut Röscheisen mit einem schriftlichen Statement: „Für den Erhalt der biologischen Vielfalt und dem Klimaschutz ist der vorliegende Entwurf des Regionalplans verhängnisvoll. Der Flächenfraß beim Wohnungsbau findet überwiegend in Landschaftsschutzgebieten und Bereichen mit klimaökologischer Bedeutung statt. Damit verfehlt der Regionalplan sein Ziel, eine hohe Lebensqualität der Bevölkerung zu gewährleisten.“

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) erwartet für Köln ein weiteres Voranschreiten des Klimawandels und eine Temperaturerhöhung von 1 Grad Celsius bis 2050. Dies könnte bedeuten, dass in Zukunft über 650.000 Menschen in Köln einer höheren Hitzebelastung ausgesetzt sind. Vor diesem Hintergrund mahnt der BUND die Freiflächen nicht zu versiegeln und zu bebauen. Der BUND wird konkret und nennt mit dem Landschaftsschutzgebiet zwischen Porz, Zündorf und Wahn drei Flächen, die zusammen etwa 70 Hektar betragen. Hier würden Temperaturen ausgeglichen und kalte Luft ins Stadtgebiet geleitet werden.

Der BUND fordert den Regionalrat auf, die Flächen die bedeutsam für Biodiversität und Klimaschutz seien, zu schützen und nicht für die Bebauung freizugeben. Der Regionalrat müsse den von der Bezirksregierung vorgelegten Regionalplan zurückweisen und eine Überarbeitung verlangen. Der BUND will in Kürze ein Whitepaper vorlegen, wie Bauen gelingen kann ohne Flächenfraß unter dem Titel: „Für eine ökologische und soziale Wohnungsbauwende in Köln“.