Winrich Granitzka, Fraktionsvorsitzender der Kölner CDU betonte, dass es beim Bau für die Archäologische Zone keine Zeitnot gebe. Die Fördergelder der Regionale 2010 so sei ihm bestätigt worden seien auf keinen Fall verloren, wenn die Stadt Köln gute Gründe nennen könne, warum es zu Zeitverzögerungen beim Bau kommen kann. Die CDU will auf alle Fälle die Archäologische Zone mit ihren vier Epochen, die römische Epoche beginnt schon im Jahr 50 n Christus präsentieren. Für unakzeptabel hielt es der Ratsherr die Zone etwa jahrelang provisorisch mit einem Bretterzaun zu sichern, oder einfach wieder unter einer Decke im Dunkeln verschwinden zu lassen.

Jetzt fordert die CDU die Fraktionen im Rat auf gemeinsam einen neuen Wettbewerb auszuschreiben, der vorrangig die Präsentation der Archäologischen Zone vorsieht und den Blick auf das Historische Rathaus freiläßt. Die CDU habe in ihrer politischen Kampagne gegen den Wettbewerbssiegerentwurf, also einer Überbauung mit einem Museum, Granitzka nannte den Entwurf "Betonklotz’", deutlich gespürt, dass diesen Entwurf auch die Kölner Bevölkerung so nicht haben will. Der Kompromiss auch für das Jüdische Museum könnte nach CDU Auffassung heißen: Bauten für den Schutz und Zugang zur Archäologischen Zone plus integrierter Ausstellungsmöglichkeiten für die jetzt im Kölnischen Stadtmuseum präsentierten jüdischen Kultgegenstände. Eine Ausstellung der jüdischen Kultgegenstände könnte auch im näheren Umfeld, etwa dem Haus Neuerburg oder dem städtischen Gebäude am Kardinal Frings Platz mitten im ehemaligen jüdischen Viertel der Stadt stattfinden. De Facto bedeutet aber der CDU Vorschlag, dass es kein Jüdisches Museum in Köln mehr geben werde.

Für die Kosten der Ausstellungsräumlichkeiten und deren Betrieb, die auch in der Archäologischen Zone untergebracht sein könnten, solle nach Auffassung der Kölner CDU der Verein des Jüdischen Museums aufkommen. Schließlich gab es von dem Verein eine klare öffentliche Zusage diese Mittel bereitzustellen. Hier sieht die Kölner CDU den Verein in der Pflicht. Grantizka fordert für die Bebauung des Rathausvorplatzes eine filigrane Architektur. So habe er in Speyer gesehen, wie dort eine völlig intakte Mikwe mit transparenten Elementen geschützt worden sei. Wichtig ist für die Kölner CDU bei allen Planungen auch, dass der Rathausvorplatz seine Aufenthaltsqualität für die Bürger behalte.

Jetzt wünscht man sich bei der Kölner CDU eine ergebnisoffene neue Diskussion um die Archäologische Zone und einen breiten Konsens aller vier großen Fraktionen, die man zum Dialog eingelädt. Man sei ergebnisoffen bekennt Granitzka immer wieder. Die bereits erforderlichen über eine Million an Planungskosten, die die Stadt sowieso dem Verein vorgestreckt hatte, wären in diesem Fall verloren.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung
Foto: Philip Heisterkamp