Der neue Filmherbst in Köln
„Cine Cologne“ heißt der neue Filmherbst in Köln. Unter dem Dachnamen haben sich die vier Filmfestivals „Cinepänz“, „Exposed“, „Unlimited“ und „Soundtrack-Cologne“ zusammengeschlossen. In diesem Jahr werden sie erstmals alle vier zeitgleich zwischen dem 20. bis zum 28. November 2010 stattfinden und einige Veranstaltungen gemeinsam anbieten. Dazu gehört etwa die gemeinsame Eröffnungsfeier am 23. November 2010 im Odeon. Zudem können Besucher 2010 erstmals ein Ticket für alle Festivals erwerben. Für 35 Euro erhalten Besucher Eintritt in alle Veranstaltungen, Studenten zahlen 25 Euro. Die Programme der einzelnen Festivals werden jedoch weiterhin von den Veranstaltern unabhängig voneinander gestaltet.

Besucher nun „Qual der Wahl“?
Das neue Festival „Cine Cologne“ soll durch die Kooperation über die Stadtgrenzen hinaus an Bedeutung gewinnen und mehr Fachpublikum auch aus dem Ausland nach Köln bringen. Während Michael P. Aust, Geschäftsführer „Soundtrack Cologne“, keine Überschneidungen befürchtet, fürchtet Marita Quass, Vorstand „Unlimited“, um ihre Besucher. Da die Spielorte der Festivals über das gesamte Stadtgebiet verstreut seien und sie kein Geld für einen Shuttle-Service hätten, ständen viele Besucher nun vor der „Qual der Wahl“, so Quass. Dennoch hofft auch sie darauf, dass „Cine Cologne“ durch die Kooperation überregional Aufmerksamkeit erringen könne.

Mehr Geld erhält das Festival durch die Kooperation allerdings nicht. Wie Kölns Kulturdezernent Georg Quander erklärte, wäre in der derzeitigen Haushaltssituation eine höhere Förderung des Films nicht möglich. Neben der Stadt Köln fördern auch die Rheinenergie Stiftung und die SK Stiftung Kultur die einzelnen Festivals von „Cine Cologne“. Prof. Hans-Georg Bögner, Geschäftsführer der SK Stiftung Kultur, bedauerte gestern, dass der Film in Köln immer noch wenig Beachtung fände, obwohl hier sehr viele Nachwuchsfilmer leben und arbeiten würden. „Die Filmförderung ist nicht so stark im Fokus der Politik wie sie es sein sollte“, betonte Bögner.  

Die einzelnen Festivals im Überblick
„Cinepänz“ +
„SEE YOUTH“
Bereits zum 21. Mal lädt „Cinepänz“ nach Köln ein. Das Festival zeigt das Kinderfilmfest „CINEPÄNZ“ und die Jugendreihe „SEE YOUTH“. Auf dem Programm stehen wie in jedem Jahr acht Premierenfilme. Beurteilt werden diese von einer Kinder-Jury. Schwerpunktthema von Cinepänz ist 2010 das Motto „Natur zum Greifen nah“. Darüber hinaus gibt es ein breites thematisches Repertoireprogramm. Zahlreiche Mitmachaktionen und Workshops ergänzen das Angebot.

SoundTrack_Cologne 7.0
SoundTrack_Cologne widmet sich den Berührungsflächen von Musik und Ton zu Film und Medien: Der Kongressteil diskutiert Filmmusik und Sounddesign und dient als Networking-Plattform für ein Fachpublikum u.a. aus Komponisten, Sounddesignern, Filmproduzenten, Regisseuren und Musikverlagen. Filme zu musikalischen Themen für ein musik- und film-interessiertes Publikum bringt der Festivalbereich auf die Leinwand. Im Europäischen Hochschultreffen richtet sich der Fokus ganz auf den Nachwuchs. Insgesamt umfasst das Festival rund 60 Veranstaltungen.

„Unlimited“
Über 1.000 Kurzfilme hat die Jury des Festivals bereits gesichtet. Im November zeigt „Unlimited“ zum vierten Mal Kurzfilme aus ganz Europa in Köln. Präsentiert werden die Produktionen in den Kategorien europäischer Kurzfilm und regionaler Filme aus Köln und NRW. Während sich im vergangenen Jahr viele Produktionen mit Krise, Horror und Gewalt beschäftigten, stünde in diesem Jahr insbesondere Orientierungslosigkeit, Verwirrung und die Frage nach dem nächsten Schritt auf dem Programm, erklärt Martina Quass.

„Exposed“
Zum dritten Mal findet das Festival „Exposed“ statt. Im Rahmen dessen werden 12 Filme in der Hauptsektion Europäische Erste Filme gezeigt. Mit dem Schwerpunkt auf Österreich im Länderprogramm und dem Köln-Fokus ergänzen jeweils drei weitere Filme das Programm. Der Schwerpunkt des Festivals liegt dabei auf europäischen Nachwuchsfilmen. Gezeigt werden nur erste oder zweite Langfilme eines Regisseurs. Weitere Einschränkungen bezüglich des Genres oder des Formats gibt es nicht.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung
[Foto: Caulfield/ www.pixelio.de]