Köln | 270 amtlich registrierte Corona-Neuinfektionen meldet das Landeszentrum Gesundheit NRW (LZG NRW) für Köln. Eine Zahl die nicht die Dunkelziffer und Nachmeldungen erfasst. In Deutschland sinkt die Hospitalisierungsrate und Experten kritisieren die Änderungen am Infektionsschutzgesetz. Die Corona-Lage in Köln und Deutschland am 7. September.

Die amtlichen Corona-Zahlen für Köln am 7. September

Die amtlichen Zahlen des LZG NRW dürften die aktuellen Corona-Werte in Köln wenig genau abbilden. So meldet die Behörde 270 Neuinfektionen für den 7. September und insgesamt 566. Also mehr Nachmeldungen für die Tage zuvor. Die 7-Tage-Inzidenz für den Zeitraum 1. bis 7. September steigt leicht um 3,1 Punkte auf 236,2. Es gibt keine neuen Corona-Todesfälle zu beklagen und die Behörde schätzt die Zahl der aktuell mit dem Coronavirus infizierten Kölner:innen auf 5.500.

Die Zahl der intensivmedizinisch betreuten Patient:innen mit einer Covid-19-Erkrankung sank um 2 auf 13 im Vergleich zum Vortag. Das meldet das DIVI Intensivregister. 5 Menschen werden invasiv beatmet.

Hospitalisierungsrate sinkt auf 3,26

Die bundesweite Hospitalisierungsrate für Corona-Infizierte ist gesunken. Das RKI meldete am Donnerstagmorgen zunächst 3,26 Einweisungen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen (Donnerstag letzter Woche ursprünglich 3,62). Am höchsten ist die Hospitalisierungsinzidenz laut der vorläufigen Daten im Saarland (5,69).

Dahinter folgen Mecklenburg-Vorpommern (4,90), Thüringen (4,39), Bayern (4,36), Nordrhein-Westfalen (4,34), Brandenburg (3,99), Sachsen-Anhalt (3,81), Schleswig-Holstein (3,23), Hessen (3,13), Sachsen (2,88), Rheinland-Pfalz (2,68), Berlin (2,32), Niedersachsen (1,87), Baden-Württemberg (1,55), Bremen (1,32) und Hamburg (0,92). In der Altersgruppe 0-4 Jahre liegt die Hospitalisierungsinzidenz bundesweit vorläufig bei 2,67, in der Altersgruppe 5-14 Jahre bei 0,55, in der Altersgruppe 15-34 Jahre bei 1,25, in der Altersgruppe 35-59 Jahre bei 1,50, in der Altersgruppe 60-79 Jahre bei 4,84 und bei den Über-80-Jährigen bei 17,18 Krankenhauseinweisungen mit Covid-19 je Woche und 100.000 Einwohner.

Experten kritisieren geplante Änderung des Infektionsschutzgesetzes

Vor der Abstimmung zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes am Donnerstag haben Experten vor neuen Einschränkungen für Kinder und Jugendliche im Corona-Herbst gewarnt. „Wie Antikörperstudien zeigen, haben sich trotz der restriktiven Maßnahmen fast alle Kinder und Jugendlichen infiziert – ob mit oder ohne Impfung“, heißt es in einem offenen Brief, über den die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (Donnerstagausgaben) berichten.

„Durch den damit verbundenen breiten Immunschutz ist die Gefahr durch eine Ansteckung für sie damit noch geringer als schon zuvor.“
Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit, der Epidemiologe Klaus Stöhr und Peter Walger aus dem Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH). Sie warnen vor einer „Fortsetzung der Maßnahmenbatterie an Kitas und Schulen, die Ansteckungen auf Dauer nicht verhindert und weit mehr geschadet als genutzt hat“. Die Experten verweisen auf „Lernrückstände, mangelnde Sprachintegration, psychische Belastung“ vieler Kinder.

Bei einigen beobachte man außerdem einen „Bewegungsmangel und einen beängstigenden Anstieg der Fettleibigkeit“. Die jetzt von der Ampel-Koalition geplanten Vorgaben seien deutlich strenger als für Angestellte in Büros, so die Kritik. „Zwar sieht der Entwurf zur Novellierung des Infektionsschutzgesetzes erfreulicherweise vorerst keine Maskenpflicht für Grundschulkinder vor, dafür aber anders als praktisch überall sonst in Europa Pflichttests bereits in der Kita und für ältere Kinder auch Masken.“

Die Kritik: „Schulen mit Maskenpflicht sind nicht wirklich offen, denn sie behindern den Spracherwerb und das soziale Miteinander.“ Das treffe Hörgeschädigte und Kinder, die an Autismus leiden oder Deutsch erst noch lernen, besonders hart.