Köln | Um auf die Not vieler Flüchtlinge in Köln aufmerksam zu machen, zogen fast 300 Teilnehmer gestern um 17 Uhr vom Roncalli-Platz zum Alter Markt, wo unter anderen auch Oberbürgermeister Jürgen Roters eine Rede hielt.

Organisiert wurde der alternative St. Martins Zug vom Kulturveranstalter Rolf Emmerich und Pfarrer Hans Mörtter. „Wir wollten ein Zeichen als Privatpersonen setzen“, so Emmerich zur Idee hinter der Aktion.

Während im Stadtrat eine Sondersitzung von Pro-Köln wegen dem Bau zweier Unterkünfte für Flüchtlinge einberufen wurde, sprach Oberbürgermeister Jürgen Roters auf dem Alter Markt zu den Teilnehmern des Zugs: „ Der Rat wurde von Pro-Köln zu dieser Sondersitzung gezwungen, nur um Hetze gegen Menschen zu verbreiten, die Hilfe und Schutz brauchen.“ Er lobte die Teilnehmer und Organisatoren für ihren Einsatz, der die Gastfreundschaft ihrer Stadt präsentieren würden.

Auch der Schriftsteller Navid Kermani sprach von seinen Besuchen in europäischen Flüchtlingsunterkünften: „Ein normales Gefängnis ist Luxus gegen das, was Europa seinen Flüchtlingen bietet.“

Organisator Hans Mörtter zog eine postive Bilanz: „Wir haben mit gar nichts gerechnet. Ich bin vom Engagement der Leute begeistert.“

Autor: Chris Hinte