Das Symbolbild zeigt einen Arbeiter

Köln | Zu Beginn des Jahres 2023 erfasste die Agentur für Arbeit Köln 52.689 Menschen, die sich arbeitslos gemeldet hatten. Zum Jahresende waren es 52.488. Ein minimaler Unterschied von 201. Ein genauerer Blick auf den Kölner Arbeitsmarkt 2023.

Die Agentur für Arbeit Köln stellte ihre Jahreszahlen zum Kölner Arbeitsmarkt vor. Dies sind die Zahlen, die die sozialversicherungspflichtigen Jobs betreffen. Der Markt der Freelancer etwa bleibt dabei außen vor. In Köln gab es im Jahr 2023 insgesamt 613.600 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte. Das so die Agentur sei ein Rekord. Aufgefächert handelt es sich um 431.899 Vollzeitstellen und 181.700 Teilzeitstellen.

Jugendarbeitslosigkeit steigt

39.851 Menschen meldeten sich im Gesamtjahr 2023 arbeitslos. 31.024 Kölnerinnen und Kölner konnten eine neue Stelle finden. Im Jahresdurchschnitt betreute die Agentur für Arbeit in Köln 13.841 Menschen aus dem ersten Arbeitsmarkt. Beim Jobcenter lag die Zahl bei 38.976 Arbeitslosten. Die Arbeitslosenquote lag in Köln bei 8,7 Prozent und stieg damit im Gegensatz zum Vorjahr 2022 um 0,1 Prozent. Die Jugendarbeitslosigkeit in Köln stieg um 2,1 Prozent. 3.410 junge Kölnerinnen und Kölner unter 25 Jahren waren arbeitslos gemeldet. Davon waren 2.267 Jugendliche in der Grundsicherung SGB II. Der Ausbildungsmarkt zeigt ein Plus an Bewerberinnen und Bewerbern. 4.946 junge Menschen suchten eine Ausbildungsstelle. 5.988 Stellen standen zur Verfügung. Im Dezember 2023 waren immer noch 873 Jugendliche in Köln auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz.

Stellen länger unbesetzt

Ein weiteres Phänomen über das die Agentur berichtet ist, dass mehr freie Stellen gemeldet worden seien, aber nicht so schnell besetzt werden konnten. Ein Problem ist, dass nur 16 Prozent dieser Stellen im Helferbereich angesiedelt waren. 56 Prozent der arbeitslos gemeldeten Kölnerinnen und Kölner sind aber nur für den Helferbereich qualifiziert. In Zahlen wird diese Diskrepanz noch deutlicher: 3.800 Helferstellen für 29.500 wenig qualifizierte Arbeitslose. Knapp 13.000 der offenen Stellen brauchen Menschen mit dem Know How einer Fachkraft. Köln, so die Agentur, stehe hier vor der Herausforderung Menschen stärker zu qualifizieren.

Hier gabs die meisten Angebote

Die Informations- und Telekommunikationsbranche suche die meisten Mitarbeitenden. Auch die Baubranche, die städtischen Versorgungsämter und die Finanz- und Versicherungsdienstleister meldeten offene Positionen. Weniger Stellen gab es in der öffentlichen Verwaltung und im Bereich Verkehr- und Lagerwirtschaft.

So blickt die Agentur auf 2024

Die Kölner Agentur rechnet damit, dass die Krisen und Kriege weiterhin einen Einfluss auf den Arbeitsmarkt haben werden und mit Unsicherheiten zu rechnen sei. Dennoch sprechen die Experten von einem stabilen Arbeitsmarkt, den sie auch für 2024 erwarten. Die Agentur will 25 Millionen Euro in Qualifizierungsmaßnahmen 2024 investieren. Ein weiterer Schwerpunkt sei die Integration von Menschen mit geringen Deutschkenntnissen in den Arbeitsmarkt.

Das zielt stark auf die Geflüchteten ab. Im Dezember waren 5.526 Ukrainerinnen und Ukrainer in Köln erfasst, von denen 2.523 arbeitslos gemeldet waren. Dazu kommen aus den acht Ländern mit den meisten Geflüchteten 5.073 Menschen die in Köln arbeitslos gemeldet sind. Die Geflüchteten aus der Ukraine sieht die Agentur jetzt in einer zweiten Phase ankommen, nachdem in der ersten die Sprachkenntnisse verbessert wurden. Jetzt gehe es um die Vertiefung der Sprachkenntnisse und Qualifizierung. Dabei helfen auch die Arbeitgeber selbst, die sich offen für Kennenlerntreffen mit Geflüchteten zeigten und die Bereitschaft signalisierten die Sprachkenntnisse im Betrieb zu verbessern.