Widerkennungswert ist das Wort, welches Berscheids Roman wohl am besten zusammenfasst – zumindest wenn der Leser aus Köln stammt oder an der hiesigen Universität studiert hat. Mit nur wenigen Stichworten lässt der Autor die wohlbekannten Orte wie zum Beispiel die Liebigstraße in Ehrenfeld, die Uni-Mensa oder die Zülpicher Straße vor dem geistigen Auge entstehen. Viele Passagen lassen den Leser unwillkürlich mit dem Kopf nicken und ein „Ja, genau so war es!“ leise in sich hinein flüstern. Aber es ist nicht nur dieser teils ironische Lokalpatriotismus, der die Lektüre des Buches unterhaltsam gestaltet. Der Stil der Geschichte ist locker, flapsig und mit Witz versehen. So lässt man sich mit Romanheld Marc Koster gerne auf einen Streifzug in die Stadt der neunziger Jahre führen.

Inhalt:
Zu Beginn des Wintersemesters 1994 geschehen an der Kölner Universität merkwürdige Dinge. Erst verschwinden Bücher, Videos und CDs. Der König der Fachschaft Germanistik setzt den Royalen Investigator Marc Koster ein, um den Fall aufzuklären. Dann stirbt ein Professor unter Umständen, die einen Pathologen an seinem Beruf zweifeln lassen. Eine Mordkommission ermittelt. Doch bald findet sich Kommissar Wepper auf dem Krankenbett wieder. Der Royale Investigator kommt einem neuen Professor auf die Spur, der seine Karriere Mitteln des Voodoo-Zaubers den richtigen Schwung gibt. Fast ist der Professor am Ziel. Doch dann funkt ihm Weihnachten eine junge Frau dazwischen…

Infobox:
„Der  Kopf des Professors“
Ein Roman von Thomas Berscheid
Berscheid Verlag
Taschenbuch, 251 Seiten
ISBN: 978-3-939109-01-3

[bb]